Volltext: Psychologische Analyse der stroboskopischen Erscheinungen (3)

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Otto Fischer. 
Scheibe etwas schneller oder langsamer als die Bildscheibe, aber 
immer in entgegengesetzter Richtung, bewegt wird. Es wird nicht 
nöthig sein, auf diese Erscheinungen näher einzugehen, da man sie 
sich in jedem Falle vorher ganz genau theoretisch construiren kann. 
Erwähnen will ich nur noch, dass man beim Dädaleum ein solches 
Vor- und Rückwärts schreiten dadurch bewirkt, dass man die Anzahl 
der Bilder etwas größer oder kleiner nimmt als die Anzahl der Spalten. 
Hierbei ist jedoch vorausgesetzt, dass die Anzahl der Bilder nicht ge¬ 
rade ein Vielfaches der Zahl n der Spalten ist ; denn hat man allge¬ 
mein k. n Figuren, wo k eine ganze Zahl ist, so ist der Unterschied 
der Erscheinungen, welche verschiedenen Werthen von k entsprechen, 
nur der, dass man immer h. m Punkte sich auf- und abbewegen sieht, 
wenn bei k = 1 scheinbar m Punkte die Bewegung ausführten, 
Hat man auf der Bildscheibe m Phasenbilder, während die An¬ 
zahl der Spalten der Spaltscheibe n ist, so kann man dieselben Er¬ 
scheinungen hervorrufen, die man bei gleicher Anzahl von Bildern 
und Spalten bekam, wenn man die Geschwindigkeiten beider Scheiben 
so einrichtet, dass sie im Verhältniss n : m stehen. 
Die zahlreichen Erscheinungen, welche man einerseits durch 
Veränderung der Geschwindigkeiten beider Scheiben, andererseits 
durch Veränderung der Anzahl der Bilder oder der Spalten hervor¬ 
rufen kann, lassen sich alle mit mathematischer Genauigkeit voraus¬ 
bestimmen; sie gehören mehr einem Capitel der Kinematik an, als 
dass sie in einer psychologischen Analyse der stroboskopischen Er¬ 
scheinungen ihren Platz finden müssen ; daher werden wir hier auch 
nicht weiter auf dieselben eingehen. 
Wh- wollen endlich noch kurz die Aenderung der Erscheinungen 
anführen, wenn wir statt der Seite S unserer eingangs beschriebenen 
Bildscheibe (pag. 3) die Seite G zur Sichtbarmachung der Phasen des 
schwingenden Punktes verwendeten. Solange man nur eine geringe 
Anzahl Phasen sichtbar macht, etwa 12, ist keine Modification der 
Erscheinung mit Seite S zu merken; sobald man aber die Phasen¬ 
anzahl vermehrt, etwa auf 24, 36 u. s. w., wobei man die vordere 
Scheibe zur Erzeugung einer geradlinigen Bewegung entweder genau 
so schnell, oder etwa nur halb, ein Drittel u. s. w. so schnell als die 
Bildscheibe dreht, so sieht man nicht mehr ein so stetiges Auf- und 
Absteigen, wie bei Benutzung der Seite S, sondern der Punkt scheint
	        
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