Volltext: Psychologische Analyse der stroboskopischen Erscheinungen (3)

Psychologische Analyse der stroboskopischen Erscheinungen. 141 
nahezu wie 1 : 4 verhielten, so sah man durch den Spalt hindurch auf 
dem Bildstreifen ein vertical stehendes, rechteckiges Stück von 12 mm 
Breite. Bei der Drehung des Apparates war deshalb jedes Phasen¬ 
bild in unverkürzter Größe so lange Zeit sichtbar, als ein Punkt 
des Dädaleumcylinders braucht, um einen Weg von- — mm zu 
beschreiben. Die Entfernung der Spalten von einander betrug, auf 
der Peripherie gemessen, 33 mm; deshalb war hei den angeführten 
Versuchen das Phasenbild in jedem Falle während der Zeitdauer von 
~2~935~ *~n * resp. pp f ganz in Sicht. Es wird jedoch auch noch 
ein Phasenbild, von dem ein geringer Theil unsichtbar ist, in Folge 
von Association reproducirter Vorstellung des fehlenden Theiles genau 
denselben Eindruck machen wie ein vollständig sichtbares Bild ; des¬ 
halb können wir in erster Annäherung als die Zeit, in der das Phasen¬ 
bild auf das Auge wirkt, ^ t resp. ~ t( annehmen. 
Es lässt sich nun mit Hülfe der Einrichtung des Apparates, um 
beliebige Spalten ausschalten zu können, leicht die Dauer des Ein¬ 
drucks variiren. Benutzt man nämlich nur 36 Spalten, so werden 
dieselben eine Entfernung von 66 mm von einander haben; demnach 
wird, in Folge der früheren Betrachtungen, jedes Phasenbild dem 
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Auge nur eine Zeit von ^ t resp. -- t' Sec. dargeboten werden, wro 
t und t' die ein für allemal festgesetzte Bedeutung haben. Da wir 
sahen, dass die Erscheinung viel besser gelingt, wenn wir an dem 
zuerst benutzten Apparat den beiden Scheiben die entgegengesetzte 
Richtung der Rotation ertheilten, als wenn wir sie in gleicher Rich¬ 
tung rotiren ließen, was ja eben einen Unterschied der Dauer des 
optischen Eindrucks bedingt, so können wir schon im voraus er¬ 
kennen, dass die Zeitgrenzen, die sich hei den Versuchen mit 
36 Spalten heraussteilen, größer werden als die der ersten Versuchs¬ 
reihe. Somit wird bei den folgenden Messungen sich die Dauer des 
Phaseneindrucks nicht genau als die Hälfte der Dauer bei der ersten 
Messungsreihe herausstellen, sondern größer als die Hälfte. Andrer¬ 
seits werden die sich hierbei ergehenden Zeitgrenzen t und t' Werthe 
haben müssen, die zwar größer als die der früheren Versuchsreihe, 
aber kleiner als das Doppelte der letzten sind ; denn, wären sie gerade
	        
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