Volltext: In Sachen des Zeitsinnes und der Methode der richtigen und falschen Fälle, gegen Estel und Lorenz (3)

30 
G. Th. Fechner. 
denkt, indess er nachher gar nicht darauf Rücksicht nimmt, dass sie 
in seinen Versuchen nichts weniger als erfüllt ist, d. i. die Bedin¬ 
gung, dass der Unterschied der Reize D einsehr kleines 
Verhältniss zu den Reizen, zwischen denen er besteht 
(sei es dem größeren oder kleineren), behalte. 
Sieht man nun beispielsweise Tab. XI an, deren constantes Q 
(:=Phe) nach p. 445 gleich 219 ist, so sind z. B. im Hauptfalle I \ die 
zwei ersten D gleich 135 und 114, die zwei letzten gleich 116 und 137, 
also alle 4 über die Hälfte von Q betragend, in den anderen Haupt¬ 
fällen kommen noch stärkere Verhältnisse vor; und was von den Ds 
der einzelnen Hauptfälle gilt, gilt dann auch natürlich von den Mitteln 
derselben. So in allen 4 Hauptfällen aller 4 Haupttabellen. 
Hierbei bezog ich mich, um mich von vorn herein dem Verf. zu 
accommodiren, auf dessen eigene D-Bestimmungen in Tab. XI XIV, 
die ich doch nach den Erörterungen unter Punkt 3 für fehlerhaft und 
für unsere Prüfung unanwendbar halte ; aber es verhält sich ganz ent¬ 
sprechend mit den, nach meinem Dafürhalten triftiger anwendbaren, 
mittleren Hs der Tab. X. So ist in der zuerst gestellten Reihe mit 
pjp — — und h — 20, welche der Reihe XIII entspricht, das erste 
D — 675, das letzte (abgesehen von dem für den Zweck der Prüfung 
gleichgültigen Vorzeichen) = 347, während beidesfalls Q = 475; Q 
{= pH6) aber erstenfalls ==115, zweitenfalls = 138 ist, also D zwei- 
tenfalls 2 Vs mal so groß als Q', statt sehr klein dagegen zu sein. Noch 
stärkere Verhältnisse kommen anderwärts vor. 
Nun kann der Verf. allerdings bemerken, dass die Natur der Schall¬ 
versuche nöthigte, verhältnissmäßig so große Ds in Anwendung 
zu bringen, da die Schallstärkenunterschiede überhaupt verhältniss¬ 
mäßig viel größer sein müssen, als Licht- und Gewichtsunterschiede, 
um noch erkannt oder gar messbar bestimmt zu werden. Das höchste 
D, was ich bei meinen Gewichtsversuchen anwendete, betrug 0,08 oder 
—L des Hauptgewichts Q,1) noch etwas weniger natürlich im Verhält- 
niss zu Q!. Mit verhältnissmäßig so kleinen Unterschieden können 
1) Höher hinaufzugehen wurde schon dadurch verhindert, dass dann die Ver¬ 
suche mehrfach Werthc r' = n gegeben hätten, welche sich principiell der rechnenden 
Verwerthung entziehen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.