Volltext: Ueber geometrisch-optische Täuschungen [In drei Teilen] (11)

Ueber geometrisch-optische Täuschungen. 
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Fig. 9, Pisco’s Figur). Die plastische Ansicht der Ebenen haben 
wir deutlich gemacht, indem wir Prismen angedeutet haben (Fig. 10). 
Man denke sich vier Prismen, zwei oberhalb und zwei unterhalb der 
Achse ; die beiden oberen und die beiden unteren haben eine gemein¬ 
same Ebene, die, wie bemerkt, zweideutig ist. Das freie Ende der 
beiden links liegenden Prismen scheint jenseits der Achse gedreht 
zu sein, so dass die Achse, die das andere Ende der Prismen bildet, 
dem Beobachter näher liegt; die beiden rechts liegenden Prismen 
scheinen hingegen auf den Beobachter zu (also diesseits der Achse) 
geneigt zu sein, so dass die Drehungsachse die entferntesten Enden 
dieser beiden Prismen bildet. Dies haben wir in einem Schema 
dargestellt (Fig. 11), indem wir 
die Ansicht perspectivisch ange¬ 
deutet haben; damit man die 
Zweideutigkeit der gemeinsamen. 
Ebene besser daraus ersehen 
könne, haben wir diese Ebene 
etwas höher als den dreieckigen 
Durchschnitt der rechts liegenden 
Prismen gezeichnet. Selbstver¬ 
ständlich sind die punktirt ge¬ 
zeichneten Dreiecke der links 
liegenden Prismen (Fig. 10 u. 11) 
nicht zu sehen. Die Projection 
der Längsstreifen auf die Prismen findet in der Weise statt', dass 
die obere Hälfte auf das obere Prisma, die untere auf das untere 
Prisma projicirt wird, so dass jeder Längsstreifen in der Achse ge¬ 
knickt erscheint. Denn diese zwei Prismen (das obere und untere) 
sind nicht parallel, sondern symmetrisch zur Achse geneigt. 
Wenn man die Figur 9 in horizontaler Lage so betrachtet, dass 
die Yisirebene und die horizontale Zeichnungsehene ihre gemeinsame 
Durchschnittslinie parallel zu den Längsstreifen haben, während 
beide Ebenen einen spitzen Flächenwinkel mit einander bilden, 
dann kommt die soeben beschriebene Ansicht in auffallender Weise 
zum Vorschein. Es erscheint nämlich dann jeder Längsstreifen als 
eine an der senkrecht zu den Längsstreifen liegenden Achse ge¬ 
brochene Linie, und zwar so, dass die beiden Stücke jedes Längs- 
Fig. 11.
	        
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