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Gotti. Friedr. Lipps.
vorliegt, in klar hervortretendem Gegensatz zu dem anfänglich zu
Grunde gelegten erbeten Zusammensein ergeben. Die erwähnten
Eeispiele hätten dann auch die Erkenntniss ermöglicht, dass die
logisch zusammengehörigen Objecte nicht nur mit Rücksicht auf
ihre gemeinsamen Elemente als gleichwerthig betrachtet, sondern
auch auf Grund ihrer Verschiedenheit in untergeordnete Gruppen
geschieden und zu einem zusammenhängenden Gefüge verarbeitet
werden können. Die Frage nach der Beschaffenheit eines solchen
Gefüges hätte dann aber nur durch den Hinweis auf die Beschaffen¬
heit der zusammengefassten Objecte ihre Erledigung finden können.
Man hätte somit, da die Objecte im Gegebenen wurzeln und folg¬
lich ihre Kenntniss nur der Erfahrung entspringt, nichts weiter als
eine empirische Kenntniss der logischen Ordnung erworben.
§ 2.
Die Folgen, die ein solches Vorgehen für die hier beabsichtigte
Ableitung des Zahlbegriffs mit sich führen würde, lassen sich leicht
übersehen. Ausgehend von dem logisch begründeten Zusammensein
von Denkobjecten läge die Möglichkeit vor, die letzteren einerseits
als gleichwerthig aufzufassen, andererseits in ihrer Verschiedenheit
zu beachten. Im ersteren Falle könnte bloß das Zusammensein als
solches zur Begründung der Zahl herangezogen werden; denn das
den Objecten zugewendete Interesse würde keine Gelegenheit finden,
auf die Bethätigung des Denkens zu achten, die sich im reihen¬
förmigen Erfassen jenes Zusammenseins kundgibt. Es bliebe daher
nur der Ausweg offen, die Zahl als ein Merkmal eines solchen Zu¬
sammenseins, als eine mögliche Aussage von einem solchen, mithin
als Aiyjahl, zu definiren, ohne dass der Process des Zähleng, berück¬
sichtigt würde. Die Anzahlen müssten somit als Cardinalzahlen der
ferneren Entwicklung zu Grunde gelegt werden. — Im letzteren
Falle könnte bloß in den thatsächlich constatirten Abhängigkeiten
zusammengehöriger Denkobjecte eine Unterlage gesucht werden, auf
welcher die durch mathematische Operationen darstellbaren Be¬
ziehungen zwischen Zahleinheiten festen Halt gewönnen. Man
könnte jedoch lediglich das Vorhandensein geeigneter Abhängig-