Volltext: Ueber den Einfluss der Gesichtsassociationen auf die Raumwahrnehmungen der Haut (11)

Ueber den Einfluss der Gesichtsassociationen etc. 
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zuzuschreiben, dass P. und S. in den an der Mitte und an der Außen¬ 
seite des Handgelenks angestellten Versuchen das Urtheil »horizontal« 
mit dem eigentümlich scharfen Eindruck, der über dem Knochen 
oder der Sehne entsteht, associirten. An der Innenseite sind diese 
scharfen Eindrücke nicht möglich, in Folge dessen mögen hier manche 
horizontalen Reize als verticale beurteilt worden sein. Auf jeden 
Fall kann man mit ziemlicher Gewissheit schließen, dass die große 
Anzahl der richtigen Fälle bei horizontaler Reizung, welche sich in 
diesen Versuchen hei P. und S. zeigen, zumal diese Erscheinung 
nicht an allen Localitäten auftritt, nicht dem Einflüsse der Visuali¬ 
sation zuzuschreiben ist, sondern in anderen Ursachen, wahrscheinlich 
in den verschiedenartigen Structurverhältnissen darunter liegender 
Theile zu suchen ist. 
Die offenbare Abwesenheit des letzterwähnten Factors in den 
an Hi. und T. angestellten Versuchen lässt sich vermutlich daraus 
erklären, dass diese Beobachter die Fähigkeit zu visualisiren in 
hohem Maße besaßen und von den anatomischen Verschiedenheiten 
bei ihrem Urtheil mehr zu abstrahiren vermochten. Aber für die 
geringe Procentzahl der als horizontal richtig erkannten Eindrücke 
bei M. ist es höchst schwierig einen Grund zu finden. Diese 
Tendenz tritt hier nur in gesteigertem Maße hervor, sie zeigte sich 
bei dieser Beobachterin bereits in allen Versuchsreihen, die bei 
punktueller Reizung ausgeführt wurden. Sie erkannte ausnahmslos 
die verticale Richtung besser als die horizontale und gab an, dass 
die verticalen Eindrücke stets bestimmter seien. Vielleicht wurde 
sie hier in ihrem Urtheil durch dunkle musculäre Associationen 
beeinflusst, welche auch, wie schon früher hervorgehoben wurde, 
bewirkten, dass sie die Breite ihres Armes im Verhältniss zur Länge 
unterschätzte. Jedenfalls aber hat diese Erscheinung mit dem Vor¬ 
gänge der Visualisation nichts gemein. 
Vergleichen wir die Angaben der Tabelle VIII mit denen der 
Columne II in Tabelle IV, so ergibt sich, dass mit Ausnahme der 
»h.«-Werthe für die Beobachterin M. die Procentzahlen in der elfteren 
Tabelle durchweg größere Werthe repräsentiren, als die in der letzteren. 
Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass die durch eine continuirliche 
Linie verursachte Richtung besser erkannt wird, als eine solche, die 
durch einen zwischen zwei Punkten gelegenen »leeren« Zwischenraum
	        
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