Volltext: Der Fechner-Helmholtz'sche Satz über negative Nachbilder und seine Analogien, Fortsetzung und Schluss (18)

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Wilhelm Wirth. 
langen, wenn eine subjective Ausgleichung des Nachbildes erfolgen 
soll. Es war mir bei der Messung der Earbennaclibilder auf 
verschiedenen Reactionsfarben zum ersten Male aufgefallen, dass der 
gleiche Nachbildwerth nicht einfach denjenigen Reizquantitäten zu¬ 
fällt, welche bei unmittelbarer Vergleichung gleich hell erscheinen. 
Die hinsichtlich ihres Nachbildwerthes »äquivalente« Helligkeit 
für reagirendes Roth und Gelb erschien vielmehr bei unmittelbarer 
Vergleichung größer als diejenige für Grün und Blau. Es fragt sich 
nun, ob sich diese Abweichungen zwischen »scheinbarer« und »äqui¬ 
valenter« Helligkeit nur auf Farbennachbilder beziehen, also auf das 
Maß der Verschiebung von Farbenton und Sättigung nach Fixation 
von Farbendifferenzen, oder ob die für Farbennachbilder äqui¬ 
valenten Intensitäten verschiedener Wellenlänge auch, für 
Helligkeitsnachbilder mit gleichen Werthen reagiren, so 
dass also z. B. nach Fixation von Weiß auf schwarzem Grunde ein 
hierauf betrachteter blauer Grund zur subjectiven Ausgleichung des 
Nachbildes mehr von dem Weiß zugemischt erhalten muss, als eine 
gelbe Fläche von gleicher »scheinbarer« Helligkeit. Sobald das 
Aequivalenzverhältniss der verschiedenen Wellenlängen einer be¬ 
stimmten mittleren Intensitätsstufe für die Reaction auf jedes be¬ 
liebige Farben- oder Helligkeitsnachbild Gültigkeit besitzt, ist u. a. 
auch mit einem Male der vermeintliche Widerspruch beseitigt, der 
sich unter der Voraussetzung einer Uebereinstimmung von Aequiva- 
lenz und Gleichheit der scheinbaren Helligkeit für Helligkeitsnach¬ 
bilder aus der Thatsache ergeben hätte, dass das gleichzeitige Hellig¬ 
keitsnachbild z. B. nach Fixation eines Gelb neben Blau in einem 
für das Farbennachbild äquivalenten Verhältnisse auf reagirendem 
Gelb und Blau durch den nämlichen Ueberschuss an Gelb, bezw. 
Blau ausgeglichen wurde (bezw. zugleich mit dem Farbennachbild 
verschwand, insofern bei geringeren Differenzen ein Zerfall von Hellig- 
keits- und Farbeneinstellung überhaupt nicht zu beobachten war). 
Meine früheren Messungen über farbige Helligkeitsnachbilder, welche 
zunächst einmal die Gültigkeit des Fecliner-Helmholtz’schen 
Satzes überhaupt auch nach dieser Seite hin feststellen sollten, reichten 
zu einer Entscheidung in dieser Specialfrage nicht aus, da die Ver¬ 
suchsbedingungen im einzelnen für die zunächst noch nicht actuelle 
Einzelfrage nicht die günstigsten waren. Dies gilt vor allem von
	        
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