Der Fechner-Helmholtz’sehe Satz über negative Nachbilder
und seine Analogien.
Von
Wilhelm Wirth.
(Fortsetzung und Schluss.)
Mit 7 Figuren im Text.
Die Reaction homogener Farben auf Ilelligkeits-
und Farbennachbilder.
1. Einleitung.
1. Der zweite Theil der bisherigen Untersuchung1), der den Be¬
trag der negativen Farbennachbilder, sowohl der reinen, als auch der
nut Helligkeitsnachbildern combinirten, in seiner Abhängigkeit von dem
Tone, der Sättigung und Helligkeit der reagirenden Farben darzu¬
stellen hatte, bedarf vor allem noch nach zwei Seiten hin einer aus¬
fühl liehen Ergänzung. Da beide Fragen die Verwendung möglichst
homogener Farbenreize und somit die nämliche Umgestaltung der
gesammten Anordnung erforderlich machten, so sollen sie hier als
Nachtrag und werthvolle Controlle für alles Bisherige gemeinsam
behandelt werden. Nach der Feststellung der directen Proportiona¬
lität des Nachbildwerthes zu der reagirenden Intensität überhaupt
blieb zunächst noch eine gewisse Schwierigkeit hinsichtlich des
Helligkeitsverhältnisses derjenigen Quantitäten der verschiedenen
Farbentöne, welche auf ein gegebenes Nachbild mit dem nämlichen
Werthe reagiren, d. h. welche die gleiche Beimischung der ursprüng¬
lich fixirten Reize für die entsprechenden Stellen des Sehfeldes ver-
*) Philos. Studien XVII, S. 311 ff.
Wundt, Philos. Studien. XVIII.
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