Geschützrohre
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praktische Behandlung der vorliegenden Aufgabe vom größten
Einfluß auf das Endergebnis ist. Nimmt man an, daß beim
Höchstwert von p im Bohr die Spannung ©2' — werde der
Spannung © der Bohrseele, so kommt aus (46):
p _ p2 — 1 0 u'2 — 1 a-
© p2 -)- 1 p'2 1 p1 — 1
Beispiel. Bei â = r, (?'=& — 1/irl kommt ,u — 2, ,u' ■ a/2, worauf
folgt: p : © = 3/s + % ■ Via • Vs - ^/es- Hier bleibt also © hinter dem
Wert von p zurück, d. h. p darf über den Tragmodul des Baustoffes hinaus
gesteigert werden.
Weitere Umgürtungen erhöhen das Ergebnis; Fig. 59 zeigt
im Längsschnitt ein Küstengeschützrohr, bei dem drei Gürtungen
übereinander angewandt sind. Ein älteres Verfahren von Uchatius,
der bronzene Bohre dadurch schußfester machte, daß er die
Seelenbohrung vermöge Hindurchtreibung eines Domes etwas
erweiterte, erkennen wir als Steigerung von Tz durch den Wieder-
• Fig. 59
Küsten geschützrohr
holungsversuch von Fig. 11 und 17. Jüngst ist dieses Verfahren
in den Ver. Staaten wieder aufgenommen worden für Stahl¬
geschütze, und zwar in der Form, daß nach allem Abdrehen,
Ausdrehen, Zusammenbauen, Härten und Tempern das Seelenrohr
durch inneren Flüssigkeitsdruck gepreßt und verdichtet wird.
Diese ganze Schießrohrtechnik befindet sich in ihren Einzelheiten
immer noch in Aufwärtsbewegung; Wärmesteigerungen und -Ver¬
minderungen (§. 8) verbunden mit Ausbeutung der Setzungen
(§. 6) werden zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen die
immer noch wachsende Pulvergaskraft wettbewerblich ins Feld
geführt.
§. 29
Aufziehen und Aufpassen von Ringen auf
volle Zylinder
Neben dem Aufbringen nach vorheriger Erwärmung kommt
auch das Aufziehen oder -Zwängen in kaltem Zustand viel zur