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Kurt Koffka.
der Gruppe bestimmen, haben wir schon die wichtigsten, Tempo
und Perseveration, besprochen, die anderen kommen hier, teils
der Instruktion, teils der enorm starken Perseveration wegen,
kaum in Betracht. Assoziationen traten noch weniger aiif als
sonst, da eben die Aufmerksamkeit in Anspruch genommen
war. Die Gefiihlsbetonung war auch der in den früheren Ver¬
suchen entsprechend. Jede Versuchsperson hatte bestimmte
Rhythmen, die ausgesprochenen Lustcharakter zeigten, andere
waren indifferent, und manche schliefslich, die schwer zu bilden
waren, riefen Unlust hervor. Nur Dr. R. konnte nichts über
Gefühlsbetonung angeben.
Aufser diesen allgemeinen Bestätigungen können wir aber
noch einige interessante Angaben von Herrn L. anführen. Diese
Versuchsperson machte nämlich einige bemerkenswerte Angaben
über die Pause und dabei über den Rhythmus überhaupt.
Er meinte, nachdem er Achtgruppen gebildet hatte : „In der Gruppen¬
pause kam das Gefühl des Ausruhens und des Sammelns von neuen Kräften.
Schon während des Zählens der Eindruck, dafs die ganze Tätigkeit
nach Acht zustrebe.“ Dieser Eindruck eines Ruhepunkts eignet den Pausen
nach langen Gruppen mehr als nach kurzen. So sagt Versuchsperson nach
Bildung von Dreigruppen: „Die Pause nach drei hatte diesmal weniger
den Charakter einer Ruhestelle. Das kam wohl daher, dafs ich selbst mehr
angeregt wurde und so in Schwung kam, dafs die innere Bewegung
über die Pause hinaus dauerte.“ Beim nächsten Versuche mit Zweigruppen
war dann fast keine Pause mehr vorhanden.
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Dies zeigt zunächst aufs neue, dafs kürzere Gruppen leb¬
hafter sind als lange, das wichtigste an dieser Aussage liegt für
uns aber in dem Gebrauch von Worten wie Tätigkeit und innere
Bewegung. Auch solche Bezeichnungen haben wir schon ange¬
troffen, es ist aber interessant und wichtig, dafs auch unter diesen
neuen Umständen die gleichen Ausdrücke wiederkehren.
Das Hauptgewicht der Resultate dieses Abschnittes liegt darin,
dafs die Erscheinungen des Rhythmus auch unter veränderter
Instruktion dieselben sind. Manche der Faktoren konnten wir
genauer untersuchen als bisher, so die Perseveration und die
optische Repräsentation. Interessant waren auch die Anomalien
der Gruppenbildung, die sich aber aus Eigentümlichkeiten des
Rhythmus in Verbindung mit der bestehenden Determination
erklären liefsen. Dadurch haben die Resultate des ersten Ab-