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Filzes etwas ein, welche Anpassung übrigens jeder Spieler
unbewusst selbst besorgt. Nachdem der Filz leicht abgefeilt
ist, wird das Pelzchen (zum Zweck des Pianospiels) auf den
Filzscheitel aufgestochen. Dasselbe muss ganz gleichmässig
wie mit der Maschine ausgeführt sein. (Im Diskant wird alles
Stupfen möglichst reduziert, um den Klang nicht zu beein¬
trächtigen). Das Pelzchen wird dadurch hergestellt, indem
man 4 oder mehr Nadeln in ein festes Fleft befestigt, aus
welchem dieselben nur 1 mm hervorstehen dürfen. Dann
wird jeder einzelne Scheitel so lange damit gestupft, bis
das weiche Pelzchen fühlbar ist, — was tiefer als 1 mm
geht — benimmt den Toni
Nun wird probiert: d. h. man schlägt die fünf Finger
der rechten Hand nacheinander mit ganz gleichmässigem
starkem Anschlag auf und ab durch die ganze Klaviatur (von
der Mitte angefangen) und hört sehr aufmerksam auf Ton
und Anschlag. Diejenigen Hammerköpfe welche noch gellende
Töne beim Anschlag der Saiten geben, erhalten nun mit
einer langen Nadel (mehrere Nadeln brechen zu leicht ab) tiefe
Stiche in den Filz quer zur Holzkernspitze, also direkt über
dieser, durch den ganzen Filz, dabei muss aber der Filz-
Scheitel geschont werden. Dies geschieht solange bis eine
Gleichheit der Register erreicht ist. Tiefe senkrechte Stiche
von oben in den Filzscheitel nehmen mit Sicherheit den
Umfang des Tones und ist grosse Uebung und feines Gehör
erforderlich, um hier die richtige Fertigkeit zu erhalten.
Sind einzelne Hämmer zu weich geworden, so feilt man
dieselben wieder mit Glaspapier ab; sind welche hoffnungslos
verstupft, so ist das kürzeste, ein Reserveglied neu einzusetzen.
Dünne Resonanzböden, schwacher Bezug und kleine harte
Hammerköpfe schreien am meisten! Man muss sich also
beim intonieren nach allen Verhältnissen richten. *
* In neuester Zeit findet zum Intonieren eine kleine Maschine, sogenannter
Behringer’scher Intonier-Apparat, häufig Verwendung. Diese Maschine ist für
Flügel wie Pianinohämmer verwendbar und die Erfolge beweisen, dass die heikle
Intonationsfrage eine praktische und glückliche Lösung hiermit gefunden hat.
Die zeitraubende Arbeit des Intonierens oder Filzauflockerns mittels Nadeln
durch die Hand, was oft in unvollkommener Weise ausgeführt wird, lässt sich
mit genanntem Apparate sehr vereinfachen, abgesehen davon, dass derselbe
viel gleichmässiger arbeitet. Die Handhabung ist eine durchaus einfache.
Anmerkung: Diese Intonierapparate können durch die Firma
C. F. Schmitt, Heilbronn a. N. bezogen werden.