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Wechsel rührt daher, daß die Tonhöhe von der Schallfortpflanzungs¬
geschwindigkeit in der Luft und diese wieder von der Temperatur
abhängt, indem sie, bei 0° C gleich rund 332 m, mit jedem Grad
um 0,6 m wächst.
Schnabel- und
Querflöte.
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Lektion 25.
Im Mittelalter hatten
die Flötenbläser neben der
Querflöte auch noch In¬
strumente, die mittels eines
Schnabels ganz ebenso angeblasen wurden
wie die Labialpfeifen der Orgel. Diese alten
Schnabelflöten oder Plockflöten sind
aber mit verschwindenden Ausnahmen völlig
durch die Querflöte verdrängt worden und
außer Gebrauch gekommen.
Zum Anblasen der Querflöte (Fig. 36)
dient das sogenannte Mundloch, das sich
nahe dem geschlossenen Ende des Flöten¬
rohres befindet. Das Prinzip ist auch hier
das, daß ein bandförmiger Luftstrom, eine
Luftzunge, gegen den Rand der Anblase¬
öffnung schlägt und stehende Wellen im
Flötenrohr hervorruft. Nur sind es in diesem
Falle die Lippen des Bläsers, die die Rolle
der Kernspalte übernehmen und das an¬
blasende Luftband formen, während die
Lunge den Blasebalg vertritt. Elementar¬
theoretisch betrachtet schwingt die Luftsäule
im Flötenrohr, wenn wir dessen Seitenlöcher
zunächst als nicht vorhanden ansehen, zwi¬
schen dem Mundloch und der endständigen
offenen Mündung der Röhre wie eine Punkt¬
reihe mit zwei freien Enden, d. h., wenn der
Grundton erklingt, mit einem Knoten in der Mitte. Dabei hängt die
Wellenlänge und Höhe des Grundtones wiederum von der Distanz
zwischen Mundloch und Mündung ab; je länger die Flöte um so tiefer,
je kürzer um so höher der Grundton. Um nun aber nicht bloß einen
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