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A. Grundlagen des Tonsystems
die chromatische Skala erst einen Halbton, dann noch einen
Halb ton und zuletzt einen if-Tonschritt, also:
A H c cis e f fis a h c' cis' e' f' fis' a',
die enharmonische Skala aber zunächst zwei Vierteltöne und
sodann einen Doppeltonschritt :
A H H+ cee+f ahh+c'e' e+' f' a'.
15. Die griechischen Tongeschlechter. Schreiben wir aus der diatoni¬
schen 15-Tonreihe von einem beliebigen Anfangstone an den Umfang
einer Oktave heraus, so erhalten wir offenbar 7 verschiedene Anord¬
nungen der Halb- und Ganztonschritte:
AHcdefga i|n|n
Hcdefgah |n|ni
cdefgahc' ii|mf usf.
Diese Oktavausschnitte sind die Tongeschlechter oder modi der
Griechen; äußerlich entsprechen sie der Verschiedenheit unseres
Dur- und Mollgeschlechtes, indem auch c-dur und a-moll die gleichen
Töne, nur von anderem Anfangspunkt aus genommen, benutzen.
Innerlich haben sie nichts mit diesen gemein.
Die 7 modi wurden mit folgenden Namen bezeichnet:
A.....a hypodorisch e.....e' dorisch
H.....h mixolydisch f.....f' hypolydisch
c.....c' lydisch g.....g' hypophrygisch.
d.....d' phrygisch
16. Die griechischen Tonarten. Um die Benutzung der 7 verschie¬
denen modi mit der ihnen eigenen charakteristischen Färbung jeder
Stimmlage und jedem Instrumente zu ermöglichen, wurden die obigen
Oktavausschnitte auf alle beliebigen Tonstufen transponiert, oder
was auf dasselbe hinausläuft, die dorische Grundskala der 15 Töne
wurde unter Beibehaltung der Reihenfolge ihrer Ganz- und Halbtöne
auf beliebigem Ausgangston, späterhin auch auf den chromatischen
Zwischentönen, aufgebaut. Es entstanden so die verschiedenen Ton¬
arten, indem auf jeder Stufe eine hypodorische, lydische, phry-
gische . . . Tonskala entstand:
c dorisch: c des es f g as b c', nämlich:
I I i i I i i
f lydisch: f g a b c d e f', nämlich:
i i i i i i I
fis mixolydisch : fis g a h c d e fis', nämlich: