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Ausdruck des Erstaunens.
Cap. 12*
durch einen ernsthaften Blick und dadurch ausdrücken, dass sie
die rechte Hand auf den Mund legen, wobei sie das Wort ma wo
ausrufen, welches „wunderbar“ bedeutet. Die Buschmänner legen,
wie man sagt13, ihre rechte Hand an den Hals und biegen den
Kopf nach hinten, wenn sie erstaunt sind. Mr. Winwood Reade
hat beobachtet, dass die Neger der Westküste von Afrika, wenn
sie überrascht sind, ihre Hände gegen den Mund schlagen und
gleichzeitig sagen: „Mein Mund klebt an mir“, d. h. an meiner
Hand; er hat auch gehört, dass dies die gewöhnliche Geberde bei
derartigen Gelegenheiten ist. Captain Speedy theilt mir mit,
dass in solchen Zeiten die Abyssinier ihre rechte Hand an die
Stirn legen, mit der Fläche nach aussen. Endlich führt Mr.
Washington Matthews an, dass das conventionelle Zeichen für
das Erstaunen bei den wilden Stämmen der westlichen Theile der
Vereinigten Staaten darin besteht, „die halbgeschlossene Hand
„über den Mund zu legen; während sie dies thun, biegen sie
„häufig den Kopf nach vorn und zuweilen werden Worte oder ein
„leichtes Stöhnen geäussert.“ Catlin 14 macht dieselbe Bemer¬
kung über das Drücken der Hand auf den Mund in Bezug auf
die Mandan-Indianer und andere Indianerstämme.
Bewunderung. — Hierüber braucht nur wenig gesagt zu
werden. Bewunderung besteht allem Anscheine nach aus Über¬
raschung in Begleitung von etwas Vergnügen und einem Gefühle
der Zustimmung. Wird sie lebhaft empfunden, so werden die
Augen geöffnet und die Augenbrauen erhoben. Das Auge wird
strahlend, anstatt ausdruckslos zu bleiben, wie beim einfachen
Erstaunen; und der Mund verbreitet sich zu einem Lächeln, statt
weit offen zu stehen.
Furcht, Schrecken. — Das Wort „Furcht“ (und das
englische fear) scheint von dem abgeleitet zu sein, was plötzlich
und gefährlich ist15; und das Wort terror (lateinisch und eng-
13 Huschke, a. a, 0. p. 18.
14 North American Indians, 3. edit. 1842. Vol. I, p. 105.
15 H. Wedgwood, Diction, of English Etymology. Vol. II. 1862, p. 35,
s. auch Gratiolet (De la Physionomie, p. 135) über die Quellen solcher