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Ærttif
baö £cben im ©eijle beè Äünßlerö, ber eè aHerbtngè umbilbenb in
bit Sbealform »erwanbte, »»eiteren 3nl)alt aber aus feinem Eigenen
nic^t hingufüge. Die 3Babrf)eit iß, baß td) nur gu toenig inè Ätare
gefegt habe, wie fern eè »on mir iß, bie fdfjaffenbe Freiheit be#
fd)ränfen, »erïennen gu wollen; ber fehlet liegt im gweiten ab#
fd)nitte beè gweiten Seilè, in ber îefjre »on ber ^Mjantafïe, nnb ich
werbe ihn genauer nachweifen, wenn meine Äritif an biefe ©teile
gelangt iß. ffiahr bleibt freilich immer, baß ïeine ©rftnbung uw
geßraft über ben Inhalt beè Sebenè hinauèguget)en fîch »ermißt.
3d) werbe auf biefe Sßahrheit alè ben lettenben ©ebanfen meinet
Sehre »om Schönen hier bemnächß gurücffommen.
3(llein wenn ich l« ber ©ache redjt habe, nämlich «ach ber ©eite,
baß ich ben Äünßler fo ßteng gegenßänblidj an baè SSefen ber Dinge
binbe, fo habe ich barurn noch fein 9ted)t gehabt, bie auflöfung beè
©«heineè, alè fei baè ©djöne in ben Dbjeften, fo lange hinguljalten,
baß ich, gebecft »on ihm, baè ©emälbe beè S2aturfd)önen im gweiten
Seil auêfpannen fonnte. 3d) habe gwei begriffe »erwechfelt : innere
Sebenèwahrhett in ben Schöpfungen ber Ä'unß nnb Säufchung beè
Üünftlerè burih ben ©d)ein, alè finbe er bie formen, wie er fte bes*
barf, fertig in ber Statur »or. Der Äünßter bebarf nicht btefeè
„freubigen ©cheinè", um in feinen Grrfinbungen bie Sßilllür, bie
auèfhweifung über bie SBahrljeit beè Sebenè hinweg, bie Süge gn
»ermeiben, unb eben auf ber ©teile, wo id) »om Staturfdjönen gu
ber sphantafte übergieng, mußte ich biefe Säufd)itng ja bed) in ihr
9îicf)tè auflöfen, ich wußte weiterhin bartun, baß bie ^Ijantafie
gwar alè allgemeine ©abe ber 3)tcnfd)l)eit nod) in ihr befangen, bie
beflimmte ©egabung aber, wie fie ben gut Äunfi berufenen auès>
geichnet, »on ihr frei, baß ber ÂûnfUet ftd) fehr wohl bewußt iß,
bie formen unmittelbar fo, wie er fie in ber empirifdjen Statur
finbet, nicht brauchen gu fönnen. Diefe Satfadje gilt alterbingè
nicht ohne Sinfdiränfnng. auch ber Äünßler hat ©tunben, wo er
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