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Grundlegung.
Schwach und darum minder wichtig sind die »Summationstöne«.
Die Schwingungszahl eines Differenztones ist gleich der Differenz
der Schwingungszahlen der beiden gleichzeitig erklingenden Töne.
Die Schwingungszahl des Summationstones ist gleich der Summe
derselben.
Die objektiv gegebenen »Töne«, d. h. die Schwingungsfolgen,
pflanzen sich durch das äußere Ohr hindurch fort nach der Schnecke
und der in dieser ausgespannten Schneckenmembran oder membrana
basilaris, auch Cortische Membran genannt. Diese ist in ihren
verschiedenen Teilen auf verschiedene Tone abgestimmt. Es
werden also von diesen Teilen derselben diese, von jenen jene Töne
speziell aufgenommen und durch die mit den einzelnen Teilen der
Membran verbundenen Fasern des Akustikus isoliert zum Gehirn
geleitet. So entstehen die gesonderten Tonempfindungen.
Die übrigen Sinne.
Die Geschmacksempfindungen entstehen durch chemische Ein¬
wirkung flüssiger Stoffe auf die Zungenspitze, die Zungenränder, die
Zungenwurzel und den Gaumen, in welchen die Endigungen der
Fasern des Geschmacksnerven eingebettet liegen. Doch sind diese
verschiedenen Teile des peripherischen Geschmacksorganes für die
verschiedenen Stoffe in verschiedenen Graden empfindlich. Man
unterscheidet innerhalb des Kontinuums der Geschmacksempfin¬
dungen die Gattungen des Süßen, Saueren, Bitteren, Salzigen, auch
wohl noch außerdem des Metallischen und Alkalischen.
Die Geruchsempfindungen entstehen aus der Reizung der in der
Riechspalte des oberen Nasenraumes eingebetteten Riechschleimhaut
durch chemische Einwirkung gasförmiger Stoffe.
Den vier erwähnten Sinnen schließt sich weiter der Hautsinn
an. Er ist einerseits Tast-, andererseits Temperatursinn. Das peri¬
pherische Organ des Hautsinnes überhaupt ist die äußere und innere
Haut. Die Tastreize sind Berührung und Druck. Die Temperatur¬
reize sind solche Temperaturen, auf welche das Organ noch nicht
adaptiert ist. Gewisse Punkte der Haut sind vorzugsweise geeignet,
Kälte-, andere Wärme-, andere Druck-, andere endlich Schmerz¬
empfindungen zu vermitteln. Daher man Kälte-, Wärme-, Druck-,