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aber bis jetzt noch nicht genauer analysiert werden konnten. In
Fig. 24a ist nach Garten der einphasige Aktionsstrom des
Froschnerven bei 18° C und in Fig. 24 c der bei 32° C abgebildet.
Die punktierte Kurve gibt uns eine ungefähre Berechnung des
wirklichen Verlaufes, aus welcher folgt, daß die Zeit des Auf¬
stiegs der Welle nicht größer als 0,55 6 ist. Nimmt man fin¬
den absteigenden Teil derselben (abgesehen von dem langsam
ablaufenden Ende) etwa dieselbe Zeit an, so erhält man für die
Dauer der Keizwelle etwas über 16. Dieser Wert ist nicht viel
größer als der, welcher
in den von mir zuerst
mit dem Rheotom (siehe
oben) angestellten Ver¬
suchen gefunden wor¬
den ist (etwa 0,8 6 im
Maximum).
In Fig. 24 b ist
der zweiphasige Aktions¬
strom dargestellt mit der
zugehörigen korrigierten
Kurve. Hier war die
Anstiegszeit dei ersten D0ppeiphasiger Aktionsstrom Ton 4 Nerven des Frosches,
Phase größer, etwa 1,2 6. Ableitungsstrecke 22 mm.
Daß, wie es den An¬
schein in diesem Falle hatte, die Reizwelle bei der Fortpflanzung
niedriger und länger wird, ist für den normalen Zustand nicht
wahrscheinlich. Genauere Versuche über diesen Gegenstand sind
noch zu erwarten. Dauer und Geschwindigkeit der R,eizwelle hängt
entschieden von der Temperatur ab, was schon aus den Helm-
holtzschen Versuchen über den Einfluß der Temperatur auf die
Geschwindigkeit der Nervenerregung zu folgern ist. Kälte ver¬
mindert diese Geschwindigkeit beträchtlich; sie muß daher auch
die Dauer der Reizwelle verlängern. Rheotomversuche von
L. Hermann hatten dies bestätigt; neuere Messungen hierüber
fehlen noch. Auch am Warmblüternerv sind einige Versuche
mit dem Saitengalvanometer angestellt worden. In Fig. 25 ist
der einphasige Aktionsstrom (negative Schwankung des Längs¬
querschnittstromes) des ausgeschnittenen Nerv, ischiadic, des
Hundes bei 36° nach einem Versuch von Garten abgebildet.