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Ziele und Wege der Schallanalyse.
Da steh ich nun, ich armer Tor%
und hin so klug pis me zpvqr
çûit leicht geballter Faust, die Hände etwa in Schulterhöhe und et^ra
7Q cm voneinander entfernt haltend, einmal die Daumen locker e|n~
gescblagen, ein andermal sie ausschlagend und aufrichtend, und
die Hände abwechselnd in der Form einer schräg liegenden Acht
Und einer schräg liegenden Ellipse (dann nach links oder nach rechts 4
kreisend) gegen einander bzw. voneinander bewegend (Fig. 27, 24,
28)., und finde dabei, daß nur eine von all diesen Einstellungen
und Bewegungen zum Text paßt, daß aber gerade diese Art gar nicht
taugt für einen Text wie
Oh sähst du y voller Mopdenschßin,
zum letztenmal auf meine Pein.
Hier darf man die Faust nicht ballen, vielmehr muß man etwa
Daumen und Zeigefinger mit den Spitzen locker Zusammenlegen,
die übrigen Finger (die vorher geschlossen waren), namentlich den
kleinen, ein wenig abspreizen; die Bewegung muß 'linkskreisend*
«ein (Fig. 65). Man spreche dann denselben Text einmal ohne die
Spreizung der Finger, oder mit der Einstellung Und Bewegung des
ersten Textes: sofort machen sich die Hemmungen bemerkbar. Auch
der Ausgangspunkt der Bewegungen (der «Gestenpunkt»)
muß ein anderer sein (die Hände näher zusammen und näher
am Körper).
Man kann aus einem solchen einfachen Versuch zweierlei lernen,
was von Bedeutung ist. Einmal, daß die Reaktionen bei den
beiden Textstücken ganz verschieden ausfallen, daß also die beiden
Stücke, obwohl sie von dem gleichen Verfasser stammen und nahe
zusammengehören, doch wohl verschiedene innere Eigenschaften, sagen
wir kurzerhand eine verschiedene innere Struktur haben
müssen; und zweitens, daß auch scheinbar rein körperliche
Vorgänge wie die Einstellung und Bewegung von Arm, Hhod,
Finger die Klanggebung der Rede zwangsweise beeinflussen, indem
sie teils befreiend, teils hemmend auf den Sprecher ein wirken,
daß sie also offenbar auch als Hilfsmittel für die Analyse der
verschiedenen Strukturen menschlicher Rede benutzt werden können.
Für Theorie wie für Praxis ist dann dazu noch die weitere Erwägung
im Auge zu behalten, daß der nicht reproduzierende, sondern im
Augenblick aus sich heraus frei produzierende Mensch normaler¬
weise (d. h. wenn wir von sog. Sprachfehlern aller Art absehep) im
hemmungslosen Typus spricht, daß also der Re prod u-