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Erstes Kapitel.
teten sinnlich - räumlichen Erlebens durch eine künst¬
lerische Vereinigung von Gesichtseindrücken mit Be-
rührungs- und Bewegungsvorstellungen in vollkomme¬
nerem Masse Genüge zu thun, als die Natur es vermag.
Man kann, wenn man von der Befriedigung
besonderer Triebe absieht, in der Welt des Spiels zwei
Höhepunkte lusterfüllten Erlebens unterscheiden: die
Freude an angenehmen und intensiven Reizen.
Eine befriedigende Definition beider Erlebnisarten ist
nicht leicht zu geben; im ersten Fall handelt es sich
um psychische Reaktionen von schwacher bis mitt¬
lerer Intensität, in denen wir uns mit einem sanften
und reinen
zweiten Fall um heftigere, stürmischere Reaktionen
harmonisch ausleben können, im
die unsere Aufnahme- und Ausgabefähigkeit bis aufs
Äusserste in Anspruch nehmen und dabei das Gefühl
eines hoch gesteigerten Daseins nicht ohne Beimischung
von leiseren oder merklicheren Unlustgefühlen herbei¬
führen. In den „Spielen der Menschen“ habe ich diesen
durch zahlreiche Beispiele verdeutlichen
können, die zum grösseren Teil schon in das Gebiet
. Hier sei, um von dem
• •
der Ästhetik
ästhetischen Gemessen möglichst entfernt zu bleiben
auf die
j
zwei
verwiesen, wo wir ebenfalls
unterscheiden können: einerseits die
reine Lust an sanft gleitenden und schwebenden Be
wegungen
andrerseits die rauschartige, die Kraft bis
zum letzten Reste verzehrende Freude am wilden Toben
oder Dahinstürmen.