Das ästhetische Urteil.
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in der Küche, auch der fliegende Schwan und die
watschelnde Ente in typischen Beziehungen zur Um¬
gebung erscheinen. Das ist nun zweifellos zutreffend.
Eine Einschränkung der Beziehungen im Sinne Hart¬
manns ergiebt sich j edoch sofort, wenn wir den Wert
des
hereinwirken lassen: der Fisch an
der Angel zeigt sich nicht als ein Ideal der Anpassung
„ di. Ultpta, «ta» Art, wohl .to L J!
im Wasser fortschnellende Fisch
nische Maler darzustellen wissen.
7
wie
etwa japa-
Wieder ein anderer
Wert macht sich geltend, wenn wir an die sinnliche
Schönheit denken. Das G-attungsmässige zeigt schon
an sich eine
zum Schönen, denn selbst
bei
solchen Gattungen, wo das Hässliche als auf¬
fallender Zug (vgl. o.) stark ins Gewicht fallt, giebt
die Vermeidung des Individuellen und Accid enteilen
eme
der Farben und Formen
1
die
ist, sinnlich angenehm zu wirken, und ausserdem pflegt
die Anpassung an die Lebenszwecke bei den meisten
Organismen ein Gleichgewicht der Formglieder mit
sich zu bringen, das in derselben Richtung von Ein¬
fluss ist. Wo nun aber bei einer Gattung die sinn¬
lich schönen Züge überwiegen, da wird ihre Schätzung
abermals weit über die Mittelwerte hinausführen
man denke etwa an die Fülle blonden Haares und an
das reine Blau der Augen, das wir bei der typischen
deutschen Frau erwarten. — Diese Beispiele des Wert¬
vollen mögen hier genügen, um im Verein mit dem
vorher Erörterten zu zeigen, wie wenig das Gattungs
ideal mit dem, was Kant die Normalidee nennt, iden