Beiträge zur Kenntnis der pflanzlichen Phosphatide. II. 317
OjfütSö g brauchten 15,0 ccm Molybdänlösung (1 ccm = Q,0025 g P.O)
= 2,71 % P.
Eine Kontrollbestimmung nach der gewöhnlichen Molyb-
dänrnethode ergab 2,74°/o P.
0,5754 g gaben 0.0566 g Mg4P,07 = 2.74 •/# P
Durch Kochen einer Probe dieses Präparates mit Salz¬
säure wurde auch eine die Fehlingschc Lösung reduzierende
Flüssigkeit erhalten. Eine Bestimmung des durch Säuren ab-
spaltbaren Kohlenhydratkomplexes ergab folgendes:
1,09 g dieses Phosphatides wurden mit 50 cem 5°/«iger
Salzsäure 3 Stunden gekocht. 10 ccm der vom Rückstand ge¬
pennten Flüssigkeit gaben bei der Reduktion 0,0453 g Kupfer
= 0,0235 g Zucker, berechnet als Dextrose. Die zuckerhaltige
Flüssigkeit betrug 04 ccm. Die abgespaltene Zuckermenge be¬
im" demnach 8,92 "/o. Zum Rückstand wurde wieder 5ft/oige
Salzsäure zugesetzt und. nochmals 3 Stunden gekocht.
10 ccm der Flüssigkeit gaben bei der Reduktion 0,0444 g
Kupfer = 0,023 g Zucker. Da die Flüssigkeit Hti ccm umfaßte,
betrug die abgespaltene Zuckermenge 8,98°/«. Durch weiteres
Kochen des Rückstandes mit Säure wurde keine reduzierende
Substanz mehr abgespallen. Die Gesamtmenge des durch östün-
digcs Kochen mit öliger Salzsäure abspaltbaren Kohlenhydrat¬
komplexes betrüg somit 17,9°, o.
Der Stickstoffgehalt des für diese Versuche verwendeten
Präparates betrug l,l°/o.
Hier liegen die Verhältnisse anders als beim Phosphatid
aus Weizen. Der Stickstoffgehalt entspricht also ungefähr der¬
jenigen Stickstoffmenge, die sich aus dem Phosphorgehalt des
Präparates berechnen läßt, wenn man annimmt, daß der Phos¬
phor einem gewöhnlichen Lecithin zukommt. Der Unterschied
i>i besonders auffallend gegenüber dem 2,0 °/o Phosphor ent¬
hüllenden Phosphatid aus Weizenmehl, welches also ungefähr
denselben Phosphorgehalt wie das aus Lupinus albus gewon¬
nene Präparat aufwies, hingegen einen ca. 30% höheren Stick-
Hoffgehall besaß. Es müssen also in dem aus Weizen darstell¬
baren Phosphatid neben dem durch Säuren abspaltbaren Kohlen*»
hvdrat noch andere stickstofffreie und stickstoffhaltige Kom¬
plexe vorhanden sein.