6. Elektrophysiologie. —
der Schwimmende, bei wagrechter Haltung des Zitterrochens sich
um seine eigene Axe nach Belieben drehen und mit beiden Hän¬
den nach allen Punkten eines senkrecht auf ihn gedachten Kreises
zeigen kann, sondern auch die letzten Nervenendigungen selbst
auf den Querscheiben des Organs jede mögliche Richtung im
Horizont inne haben.
R. Wagner. Ueber die Endigung der Nerven im elektromo¬
torischen Organe des Zitterrochens.
Hr. Rudolph Wagner, genöthigt, sich krankheitshalber in
Italien aufzuhalten, wählte Pisa zu seinem Wohnsitz und benutzte
seine Mufse daselbst zu einer Reihe wichtiger Arbeiten über die
feinere Anatomie des Zitterrochens. Von diesen Arbeiten gehen
uns hier nur diejenigen an, welche sich auf den Bau des elektro¬
motorischen Organs beziehen. Sie sind aber so bekannt geworden,
dafs es wohl genügen wird, wenn hier nur des hauptsächlichsten
Ergebnisses derselben gedacht wird; und eine solche Einschrän¬
kung erscheint um so rathsamer als hier ohnehin nicht der Ort
sein dürfte auf anatomische Einzelheiten, vorzüglich ohne Beihülfe
von Abbildungen, einzugehen.
Die Frage nach der Endigung der grofsen Nervenstämme,
welche sich von den sogenannten elektrischen Lappen des Ge¬
hirns aus ins elektromotorische Organ versenken, ist begreiflich
diejenige, deren Beantwortung für die Theorie der Wirkungen
dieses Organs von der gröfsten Wichtigkeit sein mufs. Man wufste
bereits, vorzüglich durch Valentin, 1 dafs die letzten Endigungen
der Nerven sich auf den queren Scheidewänden der Säulchen
des Organes ausbreiten, so dafs der der Axe der Säulchen gleich¬
gerichtete Strom also senkrecht auf die Nervenendigungen ge¬
schieht. Valentin hatte aber geglaubt auf den Scheidewänden
Schlingen der Primitivnervenröhren zu erkennen, wie man sie,
seitdem Prévost und Dumas behufs ihrer elektrischen Theorie
der Muskelzusammenziehung2 dieser Hypothese bedurft hatten,
1 A. a. O. S. 255*.
2 Magendib, Journal de Physiologie expérimentale. 1823. t. Hl*
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