Anhang*.
Jankö-Klaviatur.
Unter den Fachleuten des Pianobaues ist es allgemein
bekannt, daß Paul von Jankö vor ungefähr 30 Jahren eine
neue Klaviatur erfand, die in verschiedener Hinsicht von
eminenter Bedeutung ist. Von dem Gedanken ausgehend, die
Handhabung der altgebräuchlichen Klaviatur zu vereinfachen,
dabei gleichzeitig die Weitgriffigkeit zu erhöhen, sowie die
technischen Schwierigkeiten des Spiels zu vereinfachen, dem
musikalischen Geist aber reichere Entfaltung für die Klavier-
Kompositionen zu gewähren, konstruierte Jankö seine neue,
regelmäßig stufenweis übereinander liegende Halbton-Tastatur.
Hierbei gelang es ihm, der Spannweite der Hand auf der
Tastatur einen Tonumfang zu geben, der sich zur alten
Klaviatur wie eine Sexte zur Oktave verhält. Aus rein
technischen Gründen ging Jankö noch weiter, er legte drei
Tastaturen seines Systems stufenweise übereinander und er¬
möglichte dadurch der Hand des Spielers eine ihrem Bau
entsprechende naturgemäße Stellung. Die Vorteile, die diese
neue Klaviatur bietet, werden wie folgt bekannt gegeben:
1. in musikalischer Hinsicht (bedeutende Erweiterung des
Tonmaterials) |
2. in gesundheitlicher Hinsicht (anatomisch richtige Hand¬
stellung);
3. in technischer Hinsicht (leichtere Erlernung; Vervoll¬
kommnung der Technik).
Bei dem Jankö-Klavier bleibt, da nur die Klaviatur eine
Änderung der gebräuchlichen gegenüber erfährt, die Konstruk¬
tionen der Mechanik unverändert, und die Klavierliteratur in
ihrer bisherigen Notenschrift dieselbe.