Entwurf einer Flügelskala.
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nach der Berechnungsweise des Schwindens angegeben worden.
Wir erkennen an den kleinen Winkellinien, die für die Schränkung
des Eisenrahmens berechnet sind, wieviel das Schwinden des
Eisens von unten nach oben und seitwärts beträgt, ferner, an
welcher Stelle jeder Austragspunkt für das Schwinden des
Eisens zu liegen kommt.
Bei einem Flügeleisenrahmen haben wir zu beachten, daß
die Eisenspreizen um 2 bis 3 mm dicker ausfallen, wie dieses
in der Berechnungsweise begründet liegt, und was schon in dem
Entwurf der Saitensk-ala zu berücksichtigen ist; es ist der Abstand
des Stimmnagels von der Eisenspreize der hier in Betracht kommt.
Es ist wohl keine Seltenheit, daß der Baum zwischen Stimm¬
nagel und Eis en spreize kaum ausreicht, um einen starken Stimm¬
hammer plazieren zu können, und wie oft ist der Stimmnagel
an dieser Stelle von dem Einzwängen des Stimmhammers ver¬
bogen und an seinen scharfen Kanten abgenutzt. Kann es
Gefahr bringen, wenn bei den drei mittelsten Eisenspreizen in
einem Flügelrahmen auf ihr besonderes Dickenverhältnis nicht
Rücksicht genommen wird, so hat man sich wohl zu hüten»
hierfür einen unnütz großen Raum vorzusehen, denn er über¬
trägt sich auf den hinteren Teil der Klaviatur in ihrer Breite
und folglich auch auf die Ausbiegung der Klavise, wodurch
ein Nachteil in der Spielart des Instrumentes entsteht.
Es ist für die Herstellung des Holzmodells eine Notwendig¬
keit, auf verschiedenen Stellen des Rahmens, wie in Fig. 38
vorgezeichnet, einen Querschnitt in der Zeichnung darzustellen,
damit der Arbeiter die genauen Formen und Höhen der
einzelnen Teile des Rahmens bekommt. In Fig. 38 vertreten
die punktierten Linien im Querschnitt des Rahmens die Ober¬
fläche des Brettes, auf dem das Holzmodell zusammengesetzt
wird. Aus den punktierten Linien erkennen wir, welche Teile
des Rahmens auf der Oberfläche des Brettes schweben und für
welche Extra-Unterlagen auf dem Brette hergerichtet werden
müssen. Die Höhen der Unterlagen ersieht man aus den
punktierten Linien und der unteren Fläche des Rahmens, so
z. B. die Unterlagen am Stimmstock, am Kranzstück, in
welchen die Anhängestifte befestigt werden usw. Das Holz¬
modell wird zunächst in zwei Teilen hergestellt, der Stimm-