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these dem Ergebnis dieses Vergleiches entsprechend modi¬
fiziert.1)
b) Alle Hilfsmittel der Naturforschung dienen
ihrer Oekonomie. Vor allem die mathematischen, deren
Fruchtbarkeit „auf der größten Sparsamkeit der Denk¬
opera tionen“ beruht.2) Aber auch alle heuristischen Me¬
thoden. Ihre Grundmethode ist die der Veränderung.3)
„Die Methode der Veränderung führt uns gleichartige
Fälle von Tatsachen vor, welche teilweise gemeinschaft¬
liche, teilweise verschiedene Bestandteile enthalten. Nur
bei der Vergleichung verschiedener Fälle der Licht¬
brechung mit wechselnden Einfallswinkeln kann das Ge¬
meinsame, die Konstanz des Brechungsexponenten her¬
vortreten, und nur bei Vergleichung der Brechung ver¬
schiedener Farben kann auch der Unterschied, die Un¬
gleichheit der Brechungsexponenten die Aufmerksamkeit
auf sich ziehen. Die durch die Veränderung bedingte
Vergleichung leitet die Aufmerksamkeit zu den höchsten
Abstraktionen und zu den feinsten Distinktionen zu¬
gleich.“4) Dadurch, daß die Vergleichung5 6) den Kern
alles induktiven Verfahrens0), zumal den des Experi¬
mentes bildet, arbeitet diese ganze Methodik auf Konti-
1) Vgl. E. u. .1. 243 f, 313; P. V. 256 Vgl. auch E. u. J. 109, P. V.
256, W. L. 387.
2; P. V. 224 M. 526 f.
3) p'. V. 257 i., E.'u. J. 180, 185 f., 188; W. L. 388.
4) P. V. 258.
5) Durch eine Vergleichung wird natürlich auch die vorhin er¬
wähnte Hypothesenbildung eingeleitet und getragen. Aber nicht nur
dies: schon dem elementaren Urteile und seiner Mitteilung liegt ein
Vergleichungsvorgang zugrunde (W. L. 396, 397; A. d. E. 248/249;
P. V. 266; E. u. J. 240; M. 5, 6) und andererseits terminieren gerade
wieder die höchstentwickelten Stadien der Wissenschaft in Gebilden,
deren Nerv die Vergleichung ist, nämlich in mächtig ausgespannten
Analogieen (E. u. J, 217—229). So ist es die Vergleichung, wvlche . .
das mächtigste innere Lebenselement der Wissenschaft darstellt“,
und man könnte im Hinblick darauf geradezu von „vergleichender
Physik“ sprechen. (P. V. 266, vgl. W. L. 396—406).
6) „ln der Tat lassen sich die mannigfaltigen von J. St. Mill
aufgezählten Methoden der Naturforschung . . als Formen . . . der
Methodp der Veränderung erkennen“, heißt es P. V. 257.
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