Wenn wir eine Scheibe nach Art der in Fig. 1 ab¬
gebildeten mit gleichförmiger Geschwindigkeit rotieren lassen
und annehmen, daß der weiße Reiz 60 mal so viel Licht
reflektiert als der schwarze,1) so folgen jeweils eine Anzahl
von Elementarreizen der Intensität 60 auf solche von der
Intensität 1, dann folgen wieder solche von der Größe 60 usw.
Drehen wir nun die Scheibe so schnell, daß ein Reiz nur aus
einem Elementarreiz besteht, so folgen einander die Ele¬
mentarreize
1, 60, 1, 60, 1, 60 usw.,
von denen je zwei aufeinander folgende eine Periode bilden.
Mit dem Ausdruck m bezeichnen wir nun das arithme¬
tische Mittel der Größen der Elementarreize einer Periode.
m ist also für den eben erörterten Fall gleich
Lassen wir die Reize mit halber Geschwindigkeit folgen, so
ergeben sich die Elementarreize
1, 1, 60, 60, 1, 1, 60, 60 usw.,
wobei t nicht 2 sondern 4 <j lang dauert. In diesem Fall wird
m gleich
2 • 1 + 2.60
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d. i. wiederum 30,5.
Wir sehen hieraus, daß das arithmetische Mittel m der
Elementarreize einer Periode unabhängig ist von der absoluten
Dauer der einzelnen Reize, daß es vielmehr durch das Ver¬
hältnis der Dauer der einzelnen Reize zur Größe t bestimmt
0 Die Bestimmung der relativen Lichtmengen, die von grauen,
weißen und schwarzen Papieren reflektiert werden, erfolgt am besten
mit Hilfe des Kirschmann sehen Photometers (Philosophische Studien,
Bd. 5, S. 292ff., 1889).
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