Das Entwickeln der Negative und Positive.
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die Qualität des Kinobildes ausserordentlich viel ab. Diesen
richtigen Grad kann man nicht aus Büchern, sondern nur durch
die Erfahrung und durch Vergleichung mit guten Filmnegativen
lernen. Für die Entwicklung der Positive gelten die gleichen
Regeln. Bei diesen muss man berücksichtigen, dass verschiedene
Lichtquellen in den Projektoren, bezw. in Abhängigkeit davon
^ rossen^ es zweckmässig erscheinen las¬
sen, die Dichte des Silberniederschlages entsprechend zu ge¬
stalten Man wird für schwache Lichtquellen immer viel zarter
zu entwickeln haben, als für die mächtigen Lichtquellen der
Kinotheater. Wer sich mit der Entwicklung von Kinofilmen,
insbesondere von Negativfilmen befassen will, muss die Ent¬
wicklungstechnik schon beherrschen, wenn er nicht sehr teures
Lehrgeld bezahlen soll. Seine Erfahrungen über die Behandlung
von Unter- und Ueberentwicklung, lokale Behandlung von fehl¬
belichteten kleineren Partieen in einem sonst richtig belichteten
Plattennegativ kann der Experimentator auch hier sinngemäss
anwenden. So wird es oft auch vorgezogen, die Zweischalenent¬
wicklung anzuwenden, und es ist unverkennbar, dass diese Me¬
thode bei der Schwierigkeit richtiger Belichtung grosse Vorteile
bietet. Es wird später ein für die Filmentwicklung besonders ge¬
eignetes Entwicklerrezept erwähnt werden. Damit soll nicht gesagt
sein, dass es das einzig Brauchbare wäre; aber es erfüllt bei
energischer, klarer Arbeitsweise die Hauptforderung guter Halt¬
barkeit in gebrauchsfertigem Zustande und guter Ausnützungsfä¬
higkeit. Da man für einen Rahmen der Grösse 60:70 cm fast
10 Liter Entwickler benötigt, ist die Ausnützbarkeit und Haltbar¬
keit doch von sehr wesentlicher Bedeutung für die Kosten der
Aufnahme oder der Positive.
Nach der Entwicklung taucht man in der Wässerschale gut
mehrmals auf und unter und überträgt nach einigem Abtropfen
in das Fixierbad. Man wendet in diesem den Rahmen mehrmals
und sorgt vor allem dafür, dass er zu anfang vom Bade ganz
überflutet wird. Für das Fixierbad sieht man die Silberrück¬
gewinnung vor. Ein Quadratmeter Film enthält eine Menge
Bromsilber, welche etwa 7,5 g metallischem Selber entspricht.
Mindestens die Hälfte davon geht ins Fixierbad und kann mit
Leichtigkeit wieder daraus gewonnen werden. Die einfachste
Form der Wiedergewinnung ist die Fällung mit Zinkstaub. Das
Fixieren soll nicht zu kurz sein; man fixiere doppelt so lange
Zeit, als vergeht, bis alles sichtbare Bromsilber verschwunden ist.
Das Auswässern der fixierten Filme muss gut sein, beson¬
ders wenn man nachher tonen oder färben will. Diesen Opera¬
tionen gleichzuachten ist die Verstärkung und die Abschwächung.
Wenn man mit Blutlaugensalz abschwächen will, kann man die
Abschwächung am besten sofort nach dem Fix;eren vornehmen,
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