Das Entwickeln der Negative und Positive.
241
und dann auch nur in verhältnismässig kleinen Längen Filme
zu bearbeiten hat, bedarf einer noch einfacheren Einrichtung als
sie Rahmen und Küvette bildet. In diesen bedarf man noch viel
zu grosser Mengen Entwicklungs-, Fixier- und Färbeflüssigkei¬
ten, als dass ihre Anwendung für die beschränkten Bedürfnisse
empfohlen werden könnte. Es hat sich nun in jahrelanger Erfah¬
rung gezeigt, dass man lange Filmbänder auch sehr wohl in
den üblichen, natürlich entsprechend grossen, flachen, photo¬
graphischen Schalen entwickeln kann. Um' möglichst wenig Flüs¬
sigkeiten bei der Bearbeitung zu gebrauchen, muss dann nur der
Entwicklungsrahmen sehr flach sein. Man gibt den Holmen und
den verbindenden Seitenteilen die Form flacher Stäbe ; ein sol¬
cher Rahmen ähnelt der Umrahmung einer Schiefertafel; die
Dicke braucht auch bei einer Grösse von 60:70 cm 1 cm kaum
zu überschreiten ; die Breite der Stäbe erreicht bei dieser Grösse
6 cm. Damit ein solcher Rahmen sich nicht verzieht, muss er
aus gepflegtem und geeignetem Holz sein; auch hier ist Nuss¬
baumholz wohl das zweckmässigste. Es wird oft empfohlen,
den fertigen Rahmen ganz gleichmässig mit Zaponlack zu strei¬
chen. Eine Verstellbarkeit (des einen Holmen ist nicht durch¬
führbar und bei den verhältnismässig kleinen Filmlängen auch
nicht notwendig, umsomehr als man den Film jederzeit leicht
nachspannen kann. Die Enden des Film werden mit Heftzwe¬
cken an den Seiten des Rahmens befestigt, so dass die Be¬
festigungsstelle jederzeit verändert werden kann. Die Stifte auf
den Holmen, mit denen der Film auseinander gehalten wird, dür¬
fen nicht zu dünn sein, da sonst leicht Ueberschiebungen der Film¬
bahnen an den Rändern und damit Verletzungen der Schicht
Vorkommen. Ein Rahmen in der angegebenen Grösse fasst gerade
20 m Film; eine ganz passende Länge für die in Betracht kom¬
menden Fälle. Kleinere Rahmen fassen zu wenig Film und grössere
werden leicht unhandlich, da besondere Aufwickel- und Ab¬
wickelgestelle meist nicht vorhanden und in der Tat auch ent¬
behrlich sind. Als Behälter der photographischen Bäder bedient
man sich der reinlichen und leichten, geblasenen Glasschhlen
(Sievertschalen). Für das Fixierbad, das dauernd in der Schale
verbleibt, ist eine grosse Steingutschale und in Ermanglung die¬
ser eine imprägnierte Zementschale praktischer. Die Wässerung
kann in Zementschalen, zementierten Holzschalen oder in ein¬
fachen Holzschalen oder flachen Holzkasten erfolgen, zu denen
man auch für die Bäder greifen muss, wenn man die Rahmen
grösser als 60:70 cm wählen will. Die Schalen müssen mit
heissem Leinöl eingelassen oder mit Chromleim oder noch besser
wiederholt dünn mit Zaponlack innen und aussen gestrichen
werden. Da eine lebhafte Bewegung der Badeflüssigkeit notwen¬
dig ist, bringt man in der Mitte der Unterseite der grossen Holz-
16