Volltext: Psychotechnik im Heere

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J. B. Rieffert, 
reihe diejenigen Fähigkeiten, die den Prüfling befähigen, die Morse¬ 
zeichen zu erlernen. 
Ich selbst habe diese Lernreihe in meiner Funkerprüfung im 
wesentlichen übernommen und durch eine weitere komplexe Reihe 
zur Prüfung der Wahrnehmung yon Tonrhythmen nach der Herstellungs¬ 
methode ergänzt. Dazu kommt insbesondere die Prüfung der Hör¬ 
schärfe, der Unterschiedsempfindlichkeit für Tonintensitäten, eine 
Untersuchung auf das Vorhandensein von Tonlücken und eine Prüfung 
des Gedächtnisses für Klangfarben. 
Die Eignungsprüfung für Richtkanoniere von Goldschmidt 
erstreckt sich auf eine Mannigfaltigkeit von Einzelfunktionen, die für 
das Richten wesentlich sind. 
Nach dieser etwas trockenen Aufzählung werde ich zu den 
methodologischen Fragen das, was die in Betracht kommenden 
Untersuchungen im wesentlichen dazu bieten, vortragen. 
Die erste methodologische Frage der Psychotechnik der Eig¬ 
nungsprüfung ist die Analyse der psychischen Vorgänge einer Berufs¬ 
handlung. 
Daß eine Analyse erforderlich sei, ist die übereinstimmende 
Meinung aller Forscher auf diesem Gebiet, und tatsächlich führen sie 
auch alle solche Analysen aus. 
Treffend bemerkt dazu Benary: „Es ist wesentlich, daß man 
die Vorstellung, die sich der Prüfungsleiter von der geistigen Leistung 
der Geprüften macht, einsehen kann, so daß deutlich wird, wie sich 
die Beurteilung erklärt.“ 
Die Meinungen gehen jedoch darüber auseinander, wieweit die 
Analyse zu treiben sei. 
Auch sind die Methoden verschieden, nach denen die Analyse 
gewonnen wird. 
Folgende Wege sind bei der Analyse eingeschlagen worden: 
1. Die Analyse der psychischen Ursachen von Fliegerunfällen 
(Schönleber, Selz). 
2. Die Analyse der Ausfallerscheinungen bei erschöpften Fliegern 
(Hirsch). 
3. Die Analyse der normalen Leistung auf Grund von Selbst¬ 
erfahrungen des Versuchsleiters (Benary u. a.). 
4. Dieselbe auf Grund von Beobachtungen der Berufstätigkeit 
an anderen (mehr oder weniger bei allen Forschern).
	        
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