14
I. Teil. Der Bildwerfer mit Zubehör.
Linse und einer ihr bis zur Berührung genäherten nahezu gleichschenkeligen
Linse von verhältnismäßig flacher Krümmung besteht. Hier und bei ähnlichen
Konstruktionen ist von achsenparallelem Licht zwischen den Linsen keine
Rede, und die beste Lichtausnutzung findet statt, wenn alles Licht, welches
auf die Vorderlinse fällt, von der Hinterlinse aufgenommen wird.
L<
Zahlreiche Versuche wurden unternommen, um insbesondere bei Kon¬
densoren von größerem Linsendurchmesser eine günstigere Lichtausnutzung
herbeizuführen, als dies bei dem Doppelkondensor (Fig. io) möglich ist. Diese
Möglichkeit ist bei Beleuchtungssystemen vorhanden, welche nicht aus zwei,
sondern aus drei Einzellinsen (Tripelkondensor) bestehen. Man kann derartigen
Beleuchtungssystemen eine sehr kurze Brennweite geben, ohne den Dicken¬
durchmesser der einzelnen Linsen ungebührlich zu erhöhen. Insbesondere
kann die der Lichtquelle zugekehrte Linse so gewählt werden, daß sie durch
ihre Form der Gefahr des Springens weniger ausgesetzt ist; sie schützt dann
gleichzeitig die beiden anderen Linsen vor allzu großer Erwärmung.
Ist die Brennweite des dreifachen Kondensors gleich der Brennweite
des für ein ebenso großes Diapositivformat berechneten zweifachen, so bietet
ersterer keine Vorteile vor dem zweifachen; im Gegenteil: da bei dem drei¬
fachen zwei Begrenzungsflächen zwischen Luft und Glas
mehr vorhanden sind, so sind hier die durch Reflexion
herbeigeführten Lichtverluste größer, als bei dem zwei¬
fachen. Aus letzterem Grunde empfiehlt es sich auch
nicht, über die Zahl von drei Linsen hinauszugehen.
Das System von kürzerer Brennweite — mag dasselbe
aus zwei oder drei Linsen bestehen — hat bei gleichem
Brechungsindex des Glases größere Glasdicke als das
entsprechende System längerer Brennweite, und infolge¬
dessen auch stärkere Lichtabsorption. Letztere beträgt
bei den für Kondensoren der Regel nach angewendeten
Glassorten etwa 6 °/0 auf jeden Centimeter Glasdicke.
Da die hierdurch bedingten Lichtverluste im wesent¬
lichen auf die Mitte der Kondensoren entfallen, wo die
Glasdicke am größten ist, so spielen sie praktisch keine
erhebliche Rolle, weil sie einen Ausgleich zwischen der
an sich stärker beleuchteten Mitte und der schwächer
beleuchteten Randzone herbeiführen.
Im Jahre 1836 konstruierte Andrew Ross einen
dreifachen Kondensor, dessen Bauart in Fig. 13 dar¬
gestellt ist. Andere Formen des dreifachen Beleuchtungs-
systemes, wie sie in den letzten Jahren vielfach benutzt wurden, sind in
Fig. 14 abgebildet. Die Zahl der möglichen Verbindungen von drei Linsen
ist außerordentlich groß. Die Verhältnisse liegen jedoch am günstigsten, wenn
man den in Fig. 10 (S. 10) dargestellten Doppelkondensor als Ausgangspunkt
Fig
13-
L<
L<