Berechnung der Fokaldistanz und des Bildabstandes.
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bewegliche Objektiv, dessen Linsen vor Allem so geordnet sein müssen,
dass sie ein genügend beleuchtetes Glasbild oder ein anderes durch¬
sichtiges Objekt in hinreichender Grösse auf die weisse Wand des
Auditoriums zu werfen vermögen. Ein für den Projektionsapparat
geeignetes Objektiv muss bei genügender Bildschärfe frei von Ver¬
zeichnung und vollkommen achromatisch sein, d. h. es muss die
Eigenschaften eines guten photographischen Porträtobjektivs besitzen.
Gute photographische Objektive sind heutzutage um so äusserst
billigen Preis zu haben, dass solche einen Projektionsapparat niemals
erheblich vertheuern und die früher üblichen röhrenförmigen Linsen¬
kombinationen der Laterna magica überall verdrängt haben. Zudem
sind derartige Objektive noch nebenbei zu photographischen Auf¬
nahmen geeignet, erfüllen demnach einen doppelten, der Projektions¬
kunst dienenden Zweck. Bei Wahl der Objektive für Projektions¬
apparate ist darauf zu achten, ob der Apparat hinter einer durch¬
sichtigen Projektionswand steht -und demnach nahe an dieselbe
gerückt wird oder ob man über die Köpfe der Zuschauer hinweg auf
eine gegenüberliegende Wand die Bilder aufzuwerfen hat. Für den
erstgenannten Fall sind Objektive von kürzerer, für den letzteren Fall
von bedeutenderer Brennweite zu wählen. Bei den verschiedenen Pro¬
jektionslaternen wechselt der Fokus zwischen 18, 22 und 25 cm.
Das Doppelobjektiv muss in eine leicht bewegliche Eöhre eingelassen
sein, um je nach der Entfernung der weissen Wand von dem Apparate
und je nach der gewünschten Grösse der Bilder die Objektivlinsen
der Lichtquelle nähern oder von derselben entfernen zu können. Es
lassen sich bestimmte Formeln angeben, nach welchen sich, ohne
viel zu experimontiren oder zu probiren, immer die richtigen Ver¬
hältnisse bei einer jeweiligen Bildgebung a priori feststellen lassen.
Nehmen wir z. B. an :
die Grösse des beleuchteten Glas-Original-Bildes sei = m cm,
der Fokus des Objektivs........= f „
die Entfernung der Projektionslaterne von der
weissen Wand...........= x „
der Durchmesser des auf die weisse Wand pro-
jizirten Bildes...........= y »
so würden sich für die jeweiligen Grössenverhältnisse der Entfernungen
oder der Bilder folgende Formeln ergeben:
f
j ■ m
y