Volltext: Lehrsätze aus der Physiologie des Menschen: zum Gebrauche seiner Vorlesungen. Zweiter Band (2)

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§• 554* 
Das Wiederhohlen der Laute , Sylben und Wör¬ 
ter, wenn es nicht angewöhnt ift, fcheint daher zu: 
kommen, wenn die Geläufigkeit der Zunge mit der 
Gefchwindigkeit des Ideengangs nicht in gleichem 
Verhältnifse fleht, das ift, wenn die geläufige Zun¬ 
ge um vieles eher mit der Ausfprache der Worte 
fertig ift, als der langfamere Ideengang neue Begriffs 
berbeyführen bann, dann wiederhohlt man ein oder 
mehr Worte, um Zeit zu gewinnen und das Reden 
nicht zu unterbrechen. 
Das Stammeln oder Stottern ift eine nur mit 
Mühe überwindliche Schwierigkeit, einen oder den 
andern Laut, fey es im Anfänge oder in der Mitte 
eines Wortes, auszufprechen. Oft brauchen die Stamm¬ 
ler ein Paar Secunden Zeit, um den Laut herauszu¬ 
bringen , und wenn das Hindernifs gehoben ift» io 
fprechen fxe mehrere Worte ohne Anftand , bis ih¬ 
nen wieder ein neues Hindernifs aufftöfst. Diefer 
Fehler ift meiftens angebohren und unheilbar, feine 
Urfache fcheint in den Nerven zu liegen, wo eia 
abwechslendes Hindernifs das Eindringen der Kraft 
des Willens in die Zungemnnskeln erfchweret*
	        
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