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linden und gewöhnlichen Reizen allein der gewöhnli¬
chen natürlichen Bewegungen und Verrichtungen*
bey widernatürlichen Reizen nimmt fie ihre Zuflucht
zu gewaltfamen und ungewöhnlichen Bewegungen,
indem fie Fieber, Hitze , Erbrechen, Ausleerungen
des Schweifses, Stuhls, Harns, Speichels und derglei¬
chen, dann Blutflüfse, Schmerzen, Kitzei, Jucken,
Hüften, verfchiedene Convuifionen, und unzählige
andere abfichtliche Anftalten einfehlägt, um den fchäd-
lichen Reiz zu bezwingen, und endlich feiner los
zu werden.
$• 763.
In diefer Arbeit ( §. 762.) wirket die Natur mei-
ftens unaufhörlich vom Anfänge des fremden Reizes
bis zu feinem Ende , welches durch feine Aflimila-
tion oder Excretion erfolget. Mauchesmahl aber ruhet
fie zu wiederhohltenmahlen aus, fammlet immer neue
Kräfte, und beginnt dann in einem neuen Paroxistnus
den Kampf aufs neue, um ihr Ziel durch wieder¬
holte Anfälle zu erreichen.
§. 764.
Der glückliche oder unglückliche Erfolg diefes
Naturbeftrebens hängt von dem Verhältnifse der Na¬
turkräfte gegen die Kräfte des Reizes ab ; find jene
überwiegend, wirken fie mit dem nöthigeu Mafse,
Dauer und Ordnung , fo wird der Reiz gewifs fei¬
ner Zeit bezwungen, unferem Blute ganz affimiiirt,