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es durch das Setzen oder Filtriren gereiniget werden,
desgleichen auch das mit Pflanzen und Thieren ver¬
unreinigte. Man pflegt die unreinen und flehenden
Wäffer auch durch das Kochen mit Zufatz von ge¬
würzhaften oder fäuerlicheu Sachen vu verbeflern.
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Die gegohrenen Getränke, nämlich der Wein,
das Bier und andere mehr, welche der Menlch er¬
funden hat, lofchen den Dürft auch durch das Waf-
fer, welches ihren grölsten Beftandtheil ausmachet.
Sie haben auch viel nahrhaftes in fleh, befonders
aber ift der durch Gährung entftandene Geift in dem-
felben merkwürdig, er ift der vorzüglichfte Reiz für
die Nervenkraft, er ftärket und muntert alle Lebens-
Natur- Seelen- und Gefchlechtsverrichtungea auf,
machet befonders, wenn man das Mafs nicht zu fehr
überfchreitet , frohen Sinn , widrigens betäubet er
vielmehr, und läfst, nachdem er verrauchet ift, eine
Erfchopfung der Nervenkraft und eine allgemeine
Schwäche zurück. Der Branntwein ift der abgezo¬
gene und mehr concentrirte gegohrene Geift, feine
Kraft ;ft die nämliche, wie des Weines , aber ftär-
ker, und fordert daher nur einen fehr mäfsigen Ge-
nufs. Da in dem Branntweine nur fehr wenig Waf-
fer enthalten ift, fo kann er nicht a’s ein den Dürft
löfchendesGetränk angefehen werden, er dienet nur
um den Gaumen , Magen und das Herz zu reizen,
und das Blut mehr zu erwärmen.