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j2i.) Ihre Wirkungen find in der thierifchen Oe-
konomie von der gröfsten Wichtigkeit. Das meh¬
rere von diefer Kraft wird bey den Verrichtungen
des Nervenfyftems abgehandelt werden,
§• ï 33*
Die Muskelkraft oder die fogenannte Reizbar¬
keit gibt den Muskeln das Vermögen, fich auf ei¬
nen ihnen felbft oder ihren Nerzen angebrachten Reiz
zufammen zu ziehen ; man nennt fie auch die leben¬
de Kraft, um fie von der Elaft'cität (§.75.) zu an-
terfcheiden. Sie ift ebenfalls die Wirkung der Or-
ganifation des Muskels, fetzt aber die Nervenkraft
fchon voraus, die ein Thei! der Reizbarkeit ift, oder
vielmehr die Reizbarkeit ift die Nervenkraft felbft,
nur durch den Bau des Muskels befonders zu einem
neuen Phänomen des Lebens modificirt. Das meh¬
rere von der Reizbarkeit wird bey der Muskular-
bewegung gefagt werden.
§• *34*
Eine andere lebende Zufammziehbarkeit äuftert
fich im Zellengewebe; die der Muskelcontractibtät
an Schnelligkeit und Stärke nachftehet. Das Dafeyn
diefer Kraft erweifet Blumenbach *) aus der Zu¬
fammziehbarkeit des Hodenfacks; aus den Krämpfen
der Plaut und des Darmfells bey eingeklemmten Brü¬
chen ; aus der Zufammenziehung der Lunge bey der
Oeffnung der Bruft eines lebenden Thieres; und aus