me Empfindung mehl'; vielmehr es wird ihm wider¬
wärtig. Da es nun eben dasfelbe Waller ift, fo mufs
die Verfchiedenheit der Empfindung an der veränder¬
ten Stimmung der Nervenkraft liegen, welcher bey
dem Durfte das WalTer ein angenehmer Reiz war,
iiach dem gelöfchten Durfte aber zu einem wider¬
wärtigen Reize wird. Wenn wir die letztere Beob¬
achtung genauer beurtheilen wollen, fo erfehen Wir
uaraus, dafs diefe abwechslende Stimmung der Ner¬
venkraft die fogenannte fpecififche Stimmung fey ;
dafs lie aus der inneren Difpofition der Nerven und
der Gefiindheitsumftände komme , welcher zufolge
die Nervenkraft für folche Reize geftimmt wird, die
lür unfere Gefiindheitsumftände oder für unfere Er¬
haltung zuträglich find, die unzuträglichen Reize hin¬
gegen vei'icnmähet ne. Aus eben diefer Beobachtung
erfehen wir ferner, wie fehr das Gefetz der Selbft-
erhaltung (§.178.) in dem ganzen Nervenfyfteme und
in der Nervenkraft gegründet fey, dafs unfere Ner¬
ven durch dasfelbe ihre Stimmung nach unieren Be-
diirfnifien verändern, fie Werden nämlich geftimmt
lar die Reize, derer wir bedürftig find, nnd ver-
llnnmt gegen jene , die uns nicht zuträglich feyn
können.
§• 205.
Dteies Gefetz findet man in allen unfern Ga-
fühlen beftattiget. Denn je dringender das Bedürf-
nifs gewiller Reize ift, defto mehr werden unfere
Nerven dafür geftimmt, defto gröfserer Trieb, das