86 Physikalisch-technische Werkstätten Meiser & Mertig, Dresden.
87. Von dem Streifen gehen nur bestimmte Farbenstrahlen aus, das Spektrum
zeigt viele schwarze Stellen. (Bequemer ist es, zwei Schnitte zu machen
und den Streifen, welcher die halbe Länge mit schwarzem Papier über¬
klebt ist, durch beide Schnitte zu ziehen.)
88. Auf diese Weise erhält man 8 verschiedene Spektra über einander, jedes
giebt die Farbenstrahlen des betreffenden Streifens an. Die richtige Ent¬
fernung der Streifen vom Prisma ergiebt der Versuch. (Deutliche Seh¬
weite.)
89. Bei guter Versuchsanordnung zeigen sich in der Kreuzungsstelle zwei
weisse Stellen, entstanden durch Combination von Gelb und Blau.
90. Man schneide aus einem Blatt schwarzen Papiers einen schmalen Spalt
aus, lege das Papier auf die zu untersuchende Buntglasplatte, halte das
Ganze gegen den hellen Himmel und betrachte den Spalt durch das
Prisma. Das Buntglas absorbirt eine Menge Farbenstrahlen, die nun im
Spektrum fehlen müssen.
91. Man halte die Buntglasplatte mit dem darauf liegenden schwarzen Papier
nach Aull. 90 so gegen das Licht, dass sie mögHchst viel Licht gegen
das Prisma wirft. Betrachtet man diese Lichtlinie durch das Prisma, so
erhält man das Sonnenspektrum. Mau kann zwei Platten gleichzeitig
untersuchen, wenn ihre Kanten in der Mitte des Spaltes zusammenstossen.
(Wenn die hintere Fläche des Buntglases lebhaft reflektirt, erhält man
kein reines Sonnenspektrum.)
92. Einen Wollfaden betrachtet man ohne weiteres mit dem Prisma. Damit
das Spektrum schärfer hervortritt, lege man den Faden auf schwarzes
Papier. Seidenstoff und Aehnliches legt man hinter den Spalt im schwarzen
Papier (Aufl. 90) und betrachtet den so hergestellten gefärbten Streifen
bei guter Sonnenbeleuchtung im Prisma. Zum Vergleich kann man den
Spalt halb mit weissem Papier bedecken, man erhält so gleichzeitig das
Sonnenspektrum mit.
93. Es ist dies eine spektralanalytische Untersuchung in einfachster Form.
Wir erhalten so viel verschiedene Spaltbilder als Farbenstrahlen von dem
glühenden Körper ausgehen. Der Spalt muss vom Auge in deutlicher
Sehweite entfernt sein.
94. Die grosse Convexlinse hat etwa 20 cm Brennweite. Man muss also die
Linse wenig über 40 cm vom Spalt entfernen, um in etwa 1 m Ent¬
fernung vom Spalt die Spaltbilder oder das Spektrum auf der Mattglas¬
platte oder weissem Papier auffangen zu können.
95. Die Reihenfolge der Farben ist bei objektiver Darstellung entgegengesetzt
derjenigen, welche man beim direkten Sehen durch das Prisma beobachtet.
Die Ursache liegt m der Divergenz der Farbenstrahlen, das Auge versetzt
den Gegenstand m diejenige Richtung, in welcher seine Strahlen es
zuletzt treffen.
96.
Bei diesen Versuchen verändere man die Entfernung des
Prisma und beobachte dabei die Veränderung in der Breite
Der Spiegel ist bei diesen Versuchen der Spalt
Spiegels vom
des Spektrums.
97• ^enn nach, ™nger Aufg. ein mögHchst breites Spektrum erzeugt
hat. halte man den Spiegel so an die rothen Strahlen, dass dieselben
auf die grünen u. s w. Stellen des Spektrums fallen. Ebenso kann man
beï einiger Geschicklichkeit die mittleren Farbenstrahlen nach den
Kandstellen des Spektrums werfen. Die Farbenmischung tritt sehr
schön auf.
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