Physikalisch-technische Werkstätten Weiser & Mertig. Dresden. 53
22. Man bringe an das Ende der optischen Bank eine Lichtkerze und auf
den Stab selbst einen Kerzenhalter mit einem Licht (Stückchen einer
Stearinkerze), welches man anzündet. Zwischen beide Lichter stelle man
den Spiegelhalter mit eingesetzter Spiegelplatte. Durch Drehen der
Glasplatte, durch Verschieben, Höher- oder Niedrigstellen der anderen
Kerze ist es so weit zu bringen, dass ein auf der Lichtseite des Spiegels
befindliches Auge das Bild der brennenden Kerze genau auf den Docht
der anderen Kerze versetzt sieht, so dafs dieselbe auch zu brennen
scheint. Es ist aus den in Frage kommenden Entfernungen das Spiegel¬
gesetz abzuleiten.
23. Zur genauen Ablesung eines Thermometers empfiehlt es sich, dasselbe in
die deutliche Sehweite zu bringen und in die halbe Entfernung vor das
Auge einen Spiegel parallel der Thermometerröhre aufzustellen. Blickt
man nach dem Quecksilber und gleichzeitig in den Spiegel, so müssen
Skalenstrich, Quecksilberkuppe und Augenbild in einen Punkt zu¬
sammenfallen. Es soll versuchsweise eine derartige Ablesung vorge¬
nommen werden.
24. Es soll nur mit den Hülfsmitteln der Sammlung ein Spiegelsextant zu¬
sammengestellt werden.
25. Es ist zu untersuchen, ob die Spiegelplatten der Sammlung wirklich
ebene Flächen besitzen.
26. Fast sämmtliche Spiegelglasplatten besitzen nicht vollkommen parallele
Ebenen. Es ist die Richtung zu bestimmen, in welcher sich beide Ebenen
bei Verlängerung schneiden würden.
27. Es ist die Veränderung in der Reflexion der Spiegelglasplatte zu beob¬
achten, wenn wir der hinteren Fläche buntes Glas bis zur Berührung
nähern.
28. Es ist die Veränderung in der Reflexion der Spiegelglasplatte zu beob¬
achten, wenn wir auf die hintere Fläche buntes Papier, zuletzt schwarzes
Papier legen.
29. Um eine Vorstellung von der Stärke der Reflexion einer Spiegelglas-
platte zu gewinnen, deren Rückseite mit buntem oder schwarzem Fapier
belegt ist, soll der Apparat nach Aufg. 9 benutzt werden.
30. Es soll versucht werden, in gleicher Weise die Intensität des von dem
bunten Papier der Sammlung zurückgeworfenen Lichtes zu untersuchen.
31. Wie kann man mit einer Untertasse voll Wasser und schwarzem Papier
einen Horizontalspiegel hersteilen?
32. An einem senkrechten Stabe befestige man die grosse Convexlinse und
darüber einen Spiegel in solcher Lage, dass die Sonnenstrahlen senkrecht
auf die Linse reflektirt werden. Im Brennpunkt der Linse, also senk¬
recht darunter, bringe man einen grossen Linsenhalter mit Tischeinsatz
und Glasplatte an. Auf diese Glasplatte lege man kleine Stückchen
buntes und schwarzes Papier, so dass bei Drehung der Hatte, ^wech¬
selnd andersfarbige Papierblättchen m den Brennpunkt der Linse ge¬
langen. Es ist zu untersuchen, welches Papier am ersten zu rauchen
und zu versengen anfängt.
33 Man befestige an einem senkrechten Stab einen grossen Linsenhalter und
setze in demselben den oberen Einsatz für Polansationsapparat mit Silber-
snieo-el. Senkrecht darunter bringe man ein Blatt schwarzes Papier, auf
welchem ein schmaler Streifen weissen Papieres liegt. Es ist im Spiegel
der weisse Streifen zu beobachten, wenn der obere Einsatz mit dem
Spiegel gedreht wird. Wieviel Mal dreht sich das Spiegelbild des Strei¬
fens um wenn der obere Einsatz eine ganze Umdrehung gemacht hat?
Physikalisch-technische Werkstätten Heiser & Mertig, Dresden.