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leitenden Schicht überzogen, so dass die Blättchen hauptsächlich durch die
Hartgummiröhre isolirt werden, welche den die Blättchen tragenden Stab
umschliesst. Auf diesen Stab kann eine Kugel oder eine Zinkscheibe ge¬
schraubt werden. Sowohl die Kugel als auch die Scheibe sind mit einem
konisch gebohrten Loch zur Aufnahme des Endstiftes einer Zuleitungsschnur
versehen.
Macht sich eine Reinigung des Glasgefässes nöthig, so schüttelt man es
mit Wasser, Spiritus u. s. w. gehörig aus, trocknet es dann am Ofen und
bläst wiederholt mit Gummiballon und Schlauch die entstehenden Wasser¬
dämpfe heraus.
Durch die ersten Versuche mit dem Elektroskop wird man sich nur mit
der Behandlung des Apparates und seinen Eigenschaften vertraut machen,
wenn dieses geschehen ist, kann man sich desselben zur weiteren Beobach¬
tung bedienen.
Die Blättchen des gelieferten Elektroskops sind aus Stanniol, da die
Aluminiumblättchen während der Versendung zu leicht beschädigt werden.
Das Anbringen der beigegebenen Aluminiumblättchen geschieht auf folgende
Weise: Der vorher von den Resten der alten Blättchen gereinigte Messing¬
stab wird an den beiden abgeschrägten Flächen mit einem dünnen Kleb¬
stoff (Damarlack durch Terpentinöl verdünnt) leicht befeuchtet; die Blättchen
legt man auf einer Unterlage von Seidenpapier zarecht und drückt dann die
eine abgeschrägte Fläche des Stabes, welcher genau in der Längsrichtung
eines Blättchens gehalten wird, leicht auf das Ende desselben, welches sofort
anhaftet. Hierauf hebt man den Stab auf, dreht ihn so, dass die zweite ab-
ëeschrâgte Fläche nach unten kommt und legt nun das schon befestigte
lättchen so auf das zweite, dass beide möglichst genau übereinander liegen,
und drückt den Stab darauf. Auf diese Weise befestigt, hängen die Blättchen
senkrecht und parallel. Da das Verfahren einige Uebung erfordert, ist es
räthlich, vorher mit aus dünnem Stanniol geschnittenen Blättchen die Hand¬
griffe einzuüben.
3. Der Vertheilungsapparat.
. Eie Erscheinungen der elektrischen Vertheilung gehören zu den wich¬
tigsten der Influenzelektricität; ein gründliches Verständniss derselben bildet
die sichere Grundlage für weitere eingehende Versuche auf dem Gesammt-
gebiete. Der Apparat dieser Sammlung besteht aus einem walzenförmigen
Later mit drei Pendeln, den ein isolirender Halter senkrecht trägt. Der
Stoff des Leiters ist Holz, welches eine für die auszuführenden Versuche
hinreichende Leitungsfähigkeit besitzt. Die Kugeln der drei Pendel sind
aus Sonnenrosenmark geschnitten. Das mittelste Pendel kann durch den
verschiebbaren Haken, welchen ein Gummiring hält, an fast alle Punkte des
Leiters gebracht werden.
4. Die Leydner Flasche.
Der Blechmantel, welcher den inneren Beleg der Flasche bildet, ist her¬
ausnehmbar. In das konische Loch der Knopfkugel passt jeder Endstift der
Leitungsschnuren. Man achte darauf, dass der innere und äussere unbelegte
then des Glases stets reine und trockene Oberfläche besitzt, da im andren
|aHe eme Vereinigung der beiden Elektricitäten auf dem Glase hin statt-
findet. Wenn man die Hasche am positiven Conductor sehr stark laden will,
halte man die Hand, welche die Kurbel bewegt, nicht zu hoch, da sonst vom
onductor ein Funken auf die Hand überspringt. Es ist rathsam. die Leydner
h lasche einmal im Finstern zu laden, da hierbei die Lichterscheinungen am
deutlichsten zeigen, auf welchem Wege eine Entladung unbeabsichtigt ein-
treten kann.
5. Der Entlader.
Man halte auf reine Oberfläche des Hartgummigriffs. namentlich wenn
der Entlader bei Lösung der Aufgaben dieser Sammlung als isolirter Leiter
benutzt wird. Die beiden Endkugeln sind mit konischem Loch zur Aufnahme
eines btittes der Zuleitungsschnuren versehen.
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