Ontogenese und Morphologie der Sphingiden-Zeichnung.
63
Sobald die Räupchen sieb mit Nahrung gefüllt haben, bekom¬
men sie einen Strich ins Grünliche. Nach vier Tagen erfolgt die
erste Häutung. Unmittelbar nach derselben ist noch keine
deutliche Zeichnung zu erkennen, mit Ausnahme einer grünlich-
weissen Stigmale. Nach einigen Stunden aber wird die anfäng¬
lich hellgrüne Grundfarbe dunkler und zugleich tritt eine grün-
lichweisse Subdorsallinie scharf hervor, sowie eine ihr
parallellaufende Linie oberhalb der Stigmen, die bei Pterogon
Gorgoniades bereits als Suprastigmale bezeichnet wurde.
Eine Dorsale fehlt, der Kopf ist hellgrün, mit zwei schmalen,
den Clypeus einrahmenden, schwarzbraunen Streifen ; Horn und
Thoracalfüsse schwarz; Afterfüsse röthlichgrün; Länge 12—13
Millim. (Fig. 54).
Stadium III.
Nach weiteren vier Tagen erfolgt die zweite Häutung, welche
weder in Färbung noch Zeichnung eine Aenderung mit sich bringt.
Nur das Horn wird bräunlich mit schwarzer, jetzt nicht mehr gab-
liger Spitze. Wie schon vorher sind auch jetzt die Räupchen vor-
trelflich den Kiefernadeln angepasst, an denen sie den ganzen
Tag über fressen und lassen sich nur schwer zwischen ihnen er¬
kennen.
Stadium IV.
Auch die dritte Häutung bringt keine wesentlichen Aende-
rungen. Grundfärbung und Zeichnung bleiben dieselben, nur die
Stigmen, welche vorher unscheinbar gelblich waren, fallen jetzt
durch ein lebhaftes Ziegelroth ins Auge. Das Horn wird an der
Basis gelbroth.
Stadium V.
Erst im fünften und letzten Stadium ändert sich die Zeich¬
nung wesentlich. Ein rothbrauner, breiter Dorsalstreif ver¬
drängt mehr oder weniger vollständig die weisse Subdorsale.
Auch die Suprastigmale wird in viele kurze Stücke unterbro¬
chen , während die grüne Grundfarbe je nach dem Individuum mehr
oder weniger durch den bräunlichen Ton verdeckt wird, der vom
Rücken gegen die Flanken sich herabzieht. Horn schwarz, immer
noch gegabelt, Segment 1 oben mit einer Hornplatte, ähnlich wie
sie die Raupen der Deilephilaarten besitzen.