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e) Elektrizität.
44. Glasstab für positive Elektrizität.
Ein Glasstab wird mit Seidenzeug oder Leder gerieben. Hat
man vorher Papier in ganz kleine Stückchen zerrissen, und bringt
ihnen den Stab nahe, so werden sie von demselben angezogen
und festgehalten. Die Glaselektrizität wird positive Elektrizität
genannt.
45. Siegellack- oder Hartgummistange
für negative Elektrizität.
Wenn eine Siegellack- oder Hartgummistange mit Pelz, Wolle
oder Leder gerieben wird, so zeigt sie dieselbe Wirkung, wie der
Glasstab, sie zieht leichte Körper an. Ihre Elektrizität heißt negative
Elektrizität.
In beiden Fällen werden die Papierstückchen selbst elektrisch.
Mit beiden Elektrizitätserregern lassen sich, wie in nachfolgendem
gezeigt wird, viele Versuche ausführen.
46. Elektrische Pendel.
Ein elektrisches Pendel besteht aus einem Holundermark¬
kügelchen, welches entweder an einem leinenen oder einem seidenen
Faden hängt.
Nähert man dem Markkügelchen eine geriebene Glas- oder
Hartgummistange, so wird es elektrisch und zwar am zugewendeten
Ende ungleichnamig, am abgewendeten gleichnamig; hängt es
nun an einem Leinenfaden so wird es angezogen und festgehalten;
denn der Leinenfaden führt der Markkugel immer mehr entgegen¬
gesetzte Elektrizität zu, er leitet, während die gleichnamige, die ab¬
gestoßen, von ihm weggeführt wird. Daraus sieht man:
1. Ungleichnamige Elektrizitäten ziehen sich an.
2. Der Leinenfaden leitet die Elektrizität.
Macht man mit beiden Elektrizitätserregern dieselben Ver¬
suche mit dem Kügelchen am Seidenfaden, so wird letzteres wohl
angezogen, aber sofort wieder abgestoßen, der Seidenfaden leitet