Volltext: Leitfaden der Experimentalphysik: Eine Anleitung zum Gebrauch der physikalischen Apparate für Volks-, Bürger- und Fortbildungsschulen

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d) Magnetismus. 
Magnete sind Körper, die auf Eisenstücke anziehend wirken, 
auf andere Magnete aber anziehend und abstoßend. Ein natür¬ 
licher Magnet ist der Magneteisenstein. Künstliche Magnete macht 
man aus Stahl und zwar durch Bestreichen mit einem anderen 
Magnet oder durch den elektrischen Strom. 
40. Stabmagnet. 
Der Stabmagnet besteht aus Stahl; in der Mitte ist er rot 
lackiert. Das Ende, welches mit einem Strich oder N bezeichnet 
ist, zeigt Nordmagnetismus, das andere Ende Südmagnetismus. 
Zuweilen ist der Nordpol eines Stabmagneten blau bezeichnet. 
Fig. 40. Stabmagnet. 
Die beiden Magnetismen sind an den entgegengesetzten Enden 
des Stabes am stärksten wirksam, und in der Mitte des Stabes 
zeigt sich kein Magnetismus, was sich nachweisen läßt, wenn man 
den Magnetstab in Eisenfeilspäne legt. An den Enden werden 
die meisten angezogen, in der Mitte gar keine. Die Endpunkte 
heißen Pole (Nord- und Südpol). Es ist damit nun aber nicht gesagt, 
daß in jeder Hälfte des Stabes nur ein besonderer Magnetismus 
wäre, denn wenn man einen Stabmagnet (magnetisierte Stricknadel) 
durchbricht, so hat jeder Teil wieder zwei magnetische Pole. 
Die Anziehung leichter Eisenkörper findet nicht bloß bei 
Berührung und Annäherung statt, sondern auch, wenn man ein 
Blatt Papier oder eine Glasscheibe dazwischen hält. Es folgt eine 
Nähnadel oder eine Stahlfeder auf einem Blatt Papier der Be¬ 
wegung eines unter dem Papier hin- und herbewegten Magneten. 
Der Magnetismus wirkt durch andere Körper hindurch. 
Hängt man an den Stabmagneten eine Nähnadel, so zeigt 
sich dieselbe auch magnetisch; denn man kann daran wieder eine 
andere hängen u. s. f. Weiches Eisen verliert die magnetische Kraft 
wieder, während Stahl dieselbe behält.
	        
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