6&0 Kap. XXVIII. Qualitative Strebungen. Zwecke und Mittel.
wohl wie bei dem Wunsche, dass p q sei. p mag q oder qi sein,
in jedem Fall kann mein Denken von da zu Folgerungen weiter
gehen. Einstweilen aber ist p für mich weder q noch qi. Also
geht die seelische Bewegung zunächst nach rückwärts. Sie mass
es tun, soweit Beziehungen nach rückwärts geknüpft sind oder
sich knüpfen können. Offenbar stehen wir hier unmittelbar bei
den Erörterungen unseres Kap. XVIII. Die Bewegung geht aber
nicht zurück zu den Bedingungen des p q, sondern zu dem, was,
sei es zu pq sei es zu pqt hinzuführen vermag. Dies strebt auf
und zwar zur Vorstellung oder zur Wahrnehmung, jenacbdem das
eine oder das andere den Gegensatz zwischen p q und p qi zu
entscheiden und den Abfluss herzustellen vermag.
Von qualitativen Strebungen wollten wir in diesem Kapitel zu¬
nächst reden. Nichtsdestoweniger hatten wir überall zugleich mit er-
fabrungsgemässen Strebungen, nach vorwärts gewendeten oder nach
rückwärts sich erstreckenden, zu tun. Kein Wunder, da die bei¬
den Arten nicht- nur überall in einander sich verflechten, sondern
auch von Hause aus nur verschiedene Seiten derselben Sache be¬
zeichnen. So werden wir auch im folgenden Kapitel, wo uns
einige besondere, das erfahrungsgemässe Streben betreffenden
Fragen beschäftigen sollen, die Rücksicht auf das Streben, soweit
es qualitativ bedingt ist, nicht ausschliessen können. Immerhin haben
wir es zunächst mit jenem Streben zu tun. Wir kommen noch ein¬
mal zurück auf das Besinnen und Erwarten, werten einen Bliek
auf die erfüllte und enttäuschte Erwartung und gedenken hierbei
speziell der Komik, die sich als eine Art der enttäuschten und
zugleich erfüllten Erwartung darstellt.
Neunundzwanzigstes Kapitel.
Die erfahrungsgemässen Strebungen. Besinnen und Erwarten.
Die Komik.
Wie alles Streben, so ist auch das Besinnen gehemmte Vor¬
stellungstätigkeit Es ist speziell gehemmte reproductive Vorstel¬
lungstätigkeit Ich sehe einen Menschen und besinne mich auf