IV
Vorwort.
ich freilich einzelne Resultate aus Arbeiten anderer entnahm, ver¬
fehlte ich natürlich nicht, dies zu bemerken. Ich bezog mich im
IJebrigen in der Regel nur auf diejenigen fremden Anschauungen
ausdrücklich, die mich in meiner Darstellung, sei es negativ, sei
es positiv, weiter leiten konnten. -Dass es vorzugsweise die
drei Namen Lotze, Helmholtz und Wundt waren, die ich
zu nennen Veranlassung hatte, dies wird nicht verwundern.
Freilich, wie viel meiner Meinung zufolge die Psychologie den
genannten Männern verdankt, und wie viel auch ich ihnen zu ver¬
danken meine, kann aus meiner Darstellung nicht deutlich werden.
Umso mehr fühle ich mich gedrungen, hier auszusprechen, was
ich auch in dem Buche selbst gelegentlich ausdrücklich betone,
dass ich mir auch da, wo ich zu ihnen in Gegensatz trete, meiner
Abhängigkeit von ihnen wohl bewusst bin.
Mancherlei Mängel des Buches sind mir jetzt schon nicht un¬
bekannt. Nicht tatsächliche Fehler, ohne deren Berichtigung ich
das Buch nicht in die Oeffentlichkeit gehen lassen würde. Wohl
aber Mängel der Darstellung. So muss ich wohl zugestehen, dass
ich gelegentlich breiter war, als es nötig erscheinen mag, oder
kürzer, als es die Sache zu verlangen scheint, obgleich jene Breite
ihren Grund zu haben pflegt, und die Kürze in andern Punkten
durch den Plan des Buches bedingt war. Schädliche Grundan¬
schauungen besonders glaubte ich soviel möglich in ihre letzten
Schlupfwinkel verfolgen zu müssen. Daneben mussten einzelne
Probleme sich mit bescheidenerem Raum begnügen, oder es sich
gefallen lassen, völlig unberührt zu bleiben. Dass ich öfter
eine und dieselbe Tatsache an mehreren Orten besprach, auch
wohl einer später genauer zu bestimmenden Tatsache an früherer
Stelle eine einstweilige und ungenügende Formulirung zu Teil
werden liess, hängt mit der Methode der Darstellung, die, soweit
es anging, aus den einfachsten Elementen die complicirten Er¬
scheinungen hervorwachsen lassen sollte, notwendig zusammen. —
Der geringste unter den Mängeln, deren ich mir bewusst bin, be¬
steht in der grossen Anzahl von Druckfehlern, die zumal in der
ersten Hälfte sich finden. Ich bitte sie zu entschuldigen und die
sinnstörenden unter ihnen, die ioh hier sogleich anfüge, vor dem
Lesen zu verbessern.
Dass neben den mir bewussten mehr und wichtigere Mängel,
die ich einstweilen nicht kenne, in dem Buche sich finden werden,