Rückläufige Unterstützung des Aehnlichen.
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tun hatten. Die ersten Schläge sind in Gestalt unbewusster Er¬
regungen in der Seele vorhanden, können also den folgenden, die
ihnen gleichen, den Eintritt in’s Bewusstsein, zu dem sie sonst —
bei abgewendeter Aufmerksamkeit — unfähig wären, ermöglichen.
Nun ist aber die Bewusstwerdung der späteren Schläge, auch
für mein Bewusstsein, von besonderen Umständen begleitet.
Zunächst habe ich wohl immer den allgemeinen „Eindruck“, dass
die Schläge nicht die ersten sind, sondern schon andere voran¬
gingen. Wie dieser blose Eindruck sich erkläre, davon werden
wir im letzten Kapitel dieses Abschnitts zu reden haben. Es ge¬
schieht aber auch nicht selten, dass ich im Moment, wo ich die
Schläge höre, zugleich einen oder mehrere der vorangegangenen
Schläge nachträglich zu vernehmen glaube. Sie klingen in mir
nach, wie bewusste Empfindungen, nachdem der zu Grunde liegende
Reiz entschwunden ist, nachzuklingen pflegen, oder ich erinnere
mich ihrer, wie ich mich dessen, was ich jetzt eben bewusst er¬
lebte, zu erinnern pflege, nur so, dass ich zugleich weiss, es sei
in diesem Falle dem Nachklingen oder der Erinnerung keine
Empfindung, von der unmittelbaren Frische und Aufdringlichkeit,
wie sie eben die Eigentümlichkeit der Empfindungen im Gegen¬
satz zu blosen reproductiven Gebilden ausmacht, und wie sie speziell
die Empfindung auszeichnet, die ich von den folgenden Schlägen
habe, vorausgegangen. Ich bin mir der nachklingenden Schläge
bewusst, habe aber zugleich das Bewusstsein, dass sie mir jetzt
erst zum Bewusstsein kommen, und mit dem, was vorher die Seele
erfüllte, kein Bewusstsein von ihnen gleichzeitig vorhanden war
Der Vorgang muss, wie ich denke, aus dem eben Erörterten
erklärt werden. Die gehörten Schläge haben, indem sie selbst
zum Bewusstsein gelangten, die Energie der vorangegangenen
relativ verstärkt und sie so auch zum (nachträglichen) Bewnsst-
werden befähigt. Das der Eigentümlichkeit der Erinnerungsbilder,
wie wir sie unmittelbar nach dem Entschwinden eines Reizes zu
haben pflegen, angenäherte Gepräge der nachträglich bewusst ge¬
wordenen Schläge rechtfertigt sich zur Genüge daraus, dass eben
tatsächlich die ihnen entsprechenden Reize entschwunden waren.
Können unmittelbar bewusst gewordene Empfindungen nach dem
Entschwinden des Reizes zwar noch im Bewusstsein bleiben, sind
sie aber zugleich unfähig, ihren Empfindungscharakter zu be¬
wahren , so dürfen wir von den erst nach dem Entschwinden des