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Zweiter Teil. Die Welt der Werte.
wirklichen absoluten Bewertungen und somit aller denkbaren
schlechthin gültigen Werte aus diesem einen Grundprinzip abzu¬
leiten. Diejenigen Wollungen begründen absolute Werte, die sich
aus der Forderung ergeben, daß es überhaupt eine Wirklichkeit gebe.
So wie wir das Dasein der Dinge und Wesen ergründeten, ohne zu
fragen, welche Dinge und welche Wesen wir tatsächlich in der Welt
finden, so könnten wir hier auch die absolute Wirklichkeit der Be¬
wertungen ableiten, ohne in die Frage einzutreten, welche Werte es
tatsächlich gibt, und welche Werte sich aus jenem Grundprinzip
systematisch ableiten lassen.
Uns aber ist die Frage nicht mehr neu und fremd, denn es ist
ja genau und ausschließlich die Frage dieses ganzen Buches. Die
Philosophie der Werte kann ja nichts anderes sein als die grund¬
sätzliche, systematische Ableitung aller denkbaren schlechthin
gültigen Werte aus einem Grundsatz. Und dieser eine Grundsatz
ist für uns nun in der tiefsten Tiefe der Innenwelt verankert, dort wo
der Wille wirkt, selbst zu sein und eine Welt zu haben.