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dass die bewegenden Hände und Hilfsmittel nicht gesehen
würden. Unter Punkten, die ich absichtlich nicht zu klein
wählte, damit sie auch bei indirektem Sehen deutlich blieben,
verstehe ich im folgenden durchweg Flächen von genau
1 qmm mit einem für die Messung benutzten Nadelstichpünkt¬
chen in ihrer Mitte; unter Linien verstehe ich durchweg
Flächen, deren Breite 1mm beträgt.
Für den einfachsten Fall, den nämlich, dass ich zwei
nebeneinander liegende horizontale Punktdistanzen mitein¬
ander verglich, gestaltete sich die Vorrichtung nunmehr
folgender mass en. Ein Holzpult, dessen 600 mm lange, 500 mm
hohe Platte fast senkrecht stand, war mit tief dunkelgrünem
Tuch überzogen; gerade diese Farbe ermüdet das Auge
wenig und bildet zu den weissen Punkten keinen so grellen
Kontrast wie Schwarz. An der unteren Längskante ragte
eine Holzleiste vor mit einer schmalen Rinne, in welcher
viereckige Glasplatten (die beim Mikroskopieren üblichen
Objektträger) auf ihrer Längskante leicht mit den Händen
hin und her geschoben werden konnten. An diese Glas¬
platten — in dem erwähnten Fall waren vier nötig — hatte
ich breite und 200 mm hohe Streifen aus festem weissem
Kartonpapier geklebt, die sich nach oben zu verjüngten und
in einer 1 mm breiten Spitze ausliefen. Der Spitze oben
entsprach genau eine Linie auf der Glasplatte unten und da
über der Längsleiste unten eine fortlaufende Millimeterteilung
angebracht war, so liess sich die Entfernung der weissen
Spitzen an der Entfernung der Linien auf den Glasplatten
ablesen. Letztere Vorrichtung wurde aber lediglich zur
gröberen Einstellung, nie zur Messung verwertet.
Schliesslich wurde ein 200 mm breiter und 600 mm
langer Streifen grünen Tuches mit Stiften derart über die
untere Hälfte des Pultes befestigt, dass von den vier Karton¬
streifen die 1 mm breiten Spitzen auch nur 1 mm hoch
hinausragten. Der obere Rand des Tuchstreifens war durch
eingezogenen Draht vollkommen scharf und gerade. Der