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Tieren zu einer Arbeitsteilung fortgeschritten ist, wie sie kein
anderer Apparat erreicht hat.
Gewissermaßen als Anhang zu allen diesen inneren Korrelationen
wäre die rein räumliche zu nennen; so stehen die Teile des Gehirns
offenbar in mechanischer wechselseitiger Anpassung und mehr noch
die Organe der Brust und des Bauches.1) Daß hier wirklich
wechselseitige Adaption vorliegt, beweisen zahlreiche pathologische
Fälle, bei denen das Fehlen eines Organs die Gestalt der anderen
beeinflußt, z. B. wenn bei fehlender Niere die Leber keine Nieren¬
grube aufweist. Die räumliche Anpassung wird natürlich für die
Organe des Tierkörpers weit wichtiger sein als für die Pflanze,
da letztere wegen ihrer Bewegungslosigkeit durch Anhangsorgane
nicht gehindert wird, also freien Platz zur Entfaltung hat, während
das Tier, zum Zweck freier Bewegung, seine Organe möglichst
haushälterisch zusammendrücken muß.
*) His, Archiv für Anatomie und Physiologie. 1878.