die Öffnung einer enghalsigeren eingesteckt. Bei senkrechtem
Einsetzen käme es leicht zu luftdichtem Abschlüsse und Aufhören
des Filterflusses. Die Tropfen aus dem Filter sollen übrigens bei
den Extrakten nicht frei fallen, sondern gleich längs der Gefä߬
wand abgleiten, um Gerinnung und Verspritzung zu verhindern.
Bleibt das Filtrat nach der Passage durch gewöhnliches Papier
trübe, so versuche man nochmaliges Durchgehen, diesmal durch
ein „gehärtetes Filter“. Die noch sichereren Porzellanfilter, „Cham¬
berlinkerzen“, sind hingegen nicht immer tauglich, da sie bereits
Dispersionen bedeutender Teilchengröße zurückhalten. Zur Son¬
derung verschiedener Teilchengrößen verwende man auch Zentri¬
fugen (vgl. unten Kap. XI); Der auf dem Koliertuch zurück¬
bleibende Rückstand mag noch Stoffe enthalten, die von einem
anderen Extraktionsmittel gelöst werden können, ist daher nicht
ohne weiteres wegzuwerfen. Werden Extrakte, die behufs Son¬
derung von Bestandteilen mit bestimmten Mitteln versetzt worden
sind, namentlich zur Fällung von Eiweißen, filtriert, so darf nicht
zu rasch voçgegangen werden, weil vielleicht die Sonderung noch
nicht vollständig erfolgt sein kann. Bei Fällungen gebe man sich
immer Rechenschaft, in welcher „Fraktion“ sich der gesuchte Stoff
befinden soll. Die am ehesten gefällte wird auf dem Filter zurück¬
geblieben sein und muß von ihm durch Abschaben des gut
getrockneten (aber nicht erhitzten!) Filterrückstandes und dessen
Auflösung in einem entsprechenden Lösemittel gewonnen werden.
e) Reaktionen in vitro.
Unter „Biologie im Reagensglase“ verstehen wir die Prüfung
der Entstehung von Stoffen im Organismus durch Zusammenfügen
ihrer Vorstufen. Da oft nur kleine Mengen von Flüssigkeiten zu
gewinnen sind, so empfiehlt es sich, kleinere als die gewöhnlichen
Probiergläser vorrätig zu haben. Bei der Empfindlichkeit der
organischen, besonders der Fermentreaktionen, ist es nicht gleich¬
gültig, ob in ein und derselben Versuchsserie gleiche oder in den
Durchmessern etwas abweichende Gläschen verwendet werden.
Bequem ist es, zum Einfüllen genau gleicher Flüssigkeitsmengen
in zehntel Kubikzentimeter graduierte Probiergläser zu haben. In
Ermangelung solcher wird man am besten mit einer graduierten,
auf Stativ befestigten und mit Quetschhahn versehenen Bürette
auskommen, unter die man der Reihe nach die auf einem Eprou¬
vettenständer gereihten Reagensgläser schiebt. Für die Einträufelung