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bis die Regenerate jeweils wieder normale Länge erreicht und die
Proportionen des Tieres sich völlig wiederhergestellt hatten, als
auf eine Rassendifferenz. Übrigens war Neigung der Neapler
Form zur Bildung langer Röhren [VII, f] bei Anwesenheit
üppiger Algennahrung in stehendem Wasser beobachtet worden
(Fuchs-Fox 1914, 429). Diese langröhrigen Exemplare stellten
auf Rückversetzung in das zirkulierende Leitungswasser durch
rascheres Rumpfwachstum das normale SiphonenVerhältnis bald
wieder her. Kontrollversuche zeigten, daß wirklich die Algen,
nicht der Unterschied in der Zirkulation oder die Verschieden¬
heit der Wasserstoffionenkonzentration, Ursache der abnorm langen
Siphonen gewesen waren (Fox 1924).
§ 4. Vitalität.
Messungen an Tunikaten sind spärlich. Es ist nur eine
einzelne Tabelle über die Abnahme der Kerngröße in den Fur¬
chungsstadien bis zu 256 Zellen und die Zunahme des totalen Vo¬
lumens der Kernmassen zu erwähnen (Styela = Cynthia partita —
Conklin 1912,43), ferner die Bestimmung der Periodizität der
Größengruppen von Kettengliedern bei geselligen Salpen (Salpa
fusiformis-runcinata; S. zonaria-cordiformis; S. cylindrica — J ohn-
son 1910; Cytosalpa affinis — Ritter und Johnson 1911).
§ 5. Funktion.
Ciona ist sehr lichtempfindlich. Doch sind die als „Ocelli“
bezeichneten roten Punkte um die Siphonöffnungen keine Licht¬
sinnesorgane. Sensitiv ist die Neuralmasse selbst, das blendend¬
weiße Ganglion, ohne Pigment in der sensiblen Region. Auf Be¬
lichtung werden die Siphonen rasch eingezogen. Direkte Be¬
lichtung der Ocellen mit einem Lichtstrahlenbündel ruft keine
solche Retraktion hervor, Entfernung aller Ocellen hindert die
Reaktion hingegen nicht. Die Reaktionszeit ist bei gleicher Licht¬
intensität an ein und demselben Exemplar unabhängig von der
Tageszeit. Nach Exposition erfolgt die Reaktion auch im Dunkeln.
Die Latenzperiode ist für alle Lichtintensitäten konstant = 1*76 Se¬
kunden. Je kürzer die Expositionszeit, um so länger dauert die
Reaktionszeit, dem Bunsen-Roscoeschen Gesetze entsprechend.
Bei der Dunkeladaptation ist die Reaktionszeit zuerst groß, fällt
dann ab und erreicht ein konstantes Minimum (Hecht 1918).
„In der Ontogenie der Aszidien wird gewöhnlich eine